3. Liga

Präsident Ponomarev: "Wollen Reisinger auf höchster Position behalten"

Uerdingen: Interimstrainer soll länger bleiben

Präsident Ponomarev: "Wollen Reisinger auf höchster Position behalten"

Soll auch in Zukunft das Sagen haben: KFC-Uerdingen Interimscoach Stefan Reisinger

Soll auch in Zukunft das Sagen haben: KFC-Uerdingen Interimscoach Stefan Reisinger imago images

Als Interimstrainer des KFC Uerdingen hat Reisinger eine ausgeglichene Bilanz (drei Spiele, 4:4 Tore, 1/1/1). Doch seine bisher einzige Niederlage kassierte der 38-Jährige in seiner ersten Amtszeit, in der abgelaufenen Drittligasaison beim 2:3 gegen den SV Meppen. Seitdem er Ende September erneut das Vertrauen als Übergangscoach geschenkt bekommen hatte, erzielten die zuvor stark kriselnden Uerdinger immerhin vier Punkte aus zwei Spielen - und das bei zuvor nur zwei Siegen aus neun Ligaspielen unter Ex-Trainer Heiko Vogel.

Aufgrund der jüngsten Ergebnisse will Präsident Mikhail Ponomarev Reisinger auch "auf höchster Position behalten". Aber: Der Verein rund um den russischen Investor muss noch ein "Modell dafür finden". Denn der Drittligist hat aktuell ein Trainerproblem der etwas anderen Art. Dem ehemaligen Fußballprofi Reisinger fehlt die Lizenz für die 3. Liga. Daher durfte er laut DFB-Regelwerk nur übergangsweise Chef sein - 15 Tage lang. Diese Frist war auch nicht verlängerbar. Offiziell darf er die Mannschaft also nicht mehr als Cheftrainer betreuen. Nachdem unter ihm aber ein Aufwärtstrend zu erkennen war, sucht man bei den Uerdingern nach Lösungen. Der neue Manager Stefan Effenberg betonte bereits: "Er wird ein ganz großer Teil im Trainerteam sein."

Jeder muss mehr tun

Denkbar wäre daher eine etwas umständliche Variante: Reisinger wird rein formell wieder zum Co-Trainer ernannt und ein neuer Coach, gleichberechtigt und vor allem Inhaber der benötigten Lizenz, wird ihm an die Seite gestellt. Der zum Fußballehrer ausgebildete Effenberg wird es schon einmal nicht, das hatte er bereits bei seiner Vorstellung klargemacht. Auch der aktuelle Co-Trainer, Frank Heinemann, gilt als eher unwahrscheinliche Lösung. Denn seit Reisinger statt Heinemann zum Interimstrainer ernannt wurde, gilt dessen Beziehung zum KFC als schwierig. Von diesem Zeitpunkt an war er auch offiziell krankgeschrieben.

Reisinger selbst wiederum kümmert sich nur um die aktuelle Lage der Mannschaft. Zuletzt arbeitete er an der Fitness der Spieler. "Für die 3. Liga brauchen wir eine andere Basis, da müssen wir uns noch verbessern", erklärte der ehemalige Stürmer. Vor allem aber sollen die Profis nach den jüngsten Schlagzeilen wieder mehr Professionalität an den Tag legen, denn: "Jeder hat für sich eine Eigenverantwortung. Jeder muss mehr tun". In welcher Position er das selbst in Zukunft darf, bleibt fraglich.

kon