Elf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit brachte KFC-Trainer Heiko Vogel Patrick Pflücke und Tobias Rühle beim Stand von 0:1 in die Partie. Nur fünf Minuten später rechtfertigte das Offensivduo die Einwechslung: Rühle erhielt ein Zuspiel am Strafraum und legte direkt auf Pflücke ab. Der 22-Jährige nutzte den Platz und vollendete aus 19 Metern ins untere rechte Eck. Bei "Reviersport" analysierte der ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler die Situation: "Ich habe den Ball gut bekommen und gut gestanden. Der Abschluss war die richtige Entscheidung."
Lob von Steurer, Grimaldi und Vogel
Pflücke, der zuvor unter anderem für Dynamo Dresden, den 1. FSV Mainz 05 (78 Drittliga-Einsätze, ein Spiel in der Bundesliga) und die BVB-Reserve spielte, erntete für seine Leistung Lob von allen Seiten. Mannschaftskamerad Adriano Grimaldi wusste, dass er den Schuss "genau dorthin wollte" und meinte: "Er hat Mut und Selbstvertrauen bewiesen. Er hat Vertrauen in seine Fähigkeiten." Vogel konstatierte: "Patrick hat es mal unkompliziert gemacht." Und auch Innenverteidiger Oliver Steurer, der Pflücke bereits aus gemeinsamen Zeiten in Dortmund kennt, pflichtete im "Reviersport" bei, dass gerade die Einstellung seines Kollegen das war, was die Mannschaft zuvor vermissen ließ: "Er hat sich einfach mal was getraut. Das hat uns gefehlt."
Dass sich der Akteur mit der Rückennummer "10", dessen Stärken in der Ballkontrolle und im Kombinationsspiel liegen, derzeit selbstbewusst, entschlossen und spielfreudig präsentiert, ist angesichts seiner aktuellen Situation nicht selbstverständlich. In der aktuellen Drittligasaison absolvierte er zwar fünf der sechs bisherigen Spiele, in keinem davon stand er jedoch länger als eine Halbzeit auf dem Platz.
"Das, was ich machen kann, versuche ich zu beeinflussen"
Die Verpflichtungen von Roberto Rodriguez (vom FC Zürich), Franck Evina (Leihe vom FC Bayern II), Selim Gündüz (SV Darmstadt) und Boubacar Barry (Leihe von Werder Bremen) erschwerten die Konkurrenzsituation für Pflücke im dichtbesetzten offensiven Mittelfeld. Der gebürtige Dresdener möchte sich demnach im Training und in seinen Einsätzen beweisen und meinte zur "Rheinischen Post" diesbezüglich: "Das, was ich machen kann, versuche ich zu beeinflussen. Der Rest ist Sache des Trainers."
Nach dem erfolgreichen Jokereinsatz ist Pflücke für den kommenden Sonntag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) auch eine Option für die Startelf. Dann erwartet der KFC Uerdingen den Spitzenreiter Eintracht Braunschweig.
