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Kawhi Leonard hält die Zukunft der NBA in seinen Händen

NBA: Die wichtigste Frage der Free Agency

Kawhi Leonard hält die Zukunft der NBA in seinen Händen

Der Mann, auf dessen Entscheidung alle warten: Kawhi Leonard.

Der Mann, auf dessen Entscheidung alle warten: Kawhi Leonard. Getty Images

Kawhi heißt zu Deutsch Klaue, also zumindest im Fall von Kawhi Leonard. Dem zweimaligen NBA-Champion, dem zweimaligen Finals-MVP - dem Mann mit den Riesenhänden. Und nie zuvor haben diese Klauen über mehr entschieden, als sie es in dieser NBA-Offseason tun werden.

Wie Kevin Durant und Kyrie Irving ist auch Kawhi Leonard als Free Agent in jene Offseason gegangen. Anders als Kevin Durant und Kyrie Irving hat sich Kawhi Leonard aber noch nicht für einen Arbeitgeber entschieden. Natürlich würde ihn jedes Team nehmen, nur können es sich nicht alle leisten. Und natürlich kommt für Kawhi auch nicht jedes Team infrage (sorry, Phoenix).

So bleiben dem Vernehmen nach die Los Angeles Clippers, die Toronto Raptors und die Los Angeles Lakers im Rennen. Weil Kawhi womöglich die am schwierigsten zu begreifende Persönlichkeit im US-Sport bleibt ("Board Man Gets Paid"), sind Spekulationen quasi unnötig, auch wenn es heißt, dass der in L.A. geborene 28-Jährige eine Rückkehr nach Südkalifornien bevorzugen würde. Wer weiß.

Der NBA winkt nach vielen Jahren mal wieder ein völlig offenes Titelrennen

Was aber klar ist: Wo auch immer er hingeht, es kann die NBA entscheidend verändern. Bleibt Kawhi in Toronto, sind die Raptors einer der Top-Favoriten auf die Titelverteidigung. Mehr nicht. Entscheidet er sich für die Clippers, wird auf der einen Seite ein Franchise für seine kontinuierliche und bodenständige Arbeit belohnt und steigt auf der anderen Seite zum legitimen Contender auf. Mehr nicht. Die Warriors müssen in Zukunft ohne KD auskommen, der NBA stünde dann also eine der spannendsten Saisons nach Jahren der Super-Teams (Golden State, Miami, L.A., Chicago) bevor.

Sollte Kawhi Leonard jedoch denken, die Lakers seien die beste Wahl, könnte die Titelfrage schon vor Tipp-Off entschieden sein. Und nicht nur das. In Tinseltown spielen ohnehin schon LeBron James und Anthony Davis. Wechselt auch der amtierende Finals-MVP zu den Lakers, hat das Traditionsfranchise vermutlich drei der fünf besten aktiven NBA-Spieler in seinen Reihen - wer soll das schon schlagen?

Kawhi Leonard, soll die NBA wieder Spaß machen?

Na klar, das wurde im vergangenen Sommer auch über DeMarcus Cousins gesagt, der sich an die Seite von Kevin Durant, Stephen Curry, Klay Thompson und Draymond Green gestellt hatte. Dann fiel einer nach dem anderen verletzt aus und Toronto wurde Champion.

Und klar, mehr als diese drei Spieler hätten die Lakers dann auch kaum zur Verfügung. Kyle Kuzma (23) durften sie im Zuge des Davis-Trades immerhin behalten, danach bleibt jedoch nicht mehr viel übrig (ehm, Alex Caruso). Eine richtige Rotation, durch die Kawhi in Toronto die Hälfte der Regular Season hatte ruhen können, wäre so kaum möglich.

Im Prinzip lässt es sich also auf eine Frage herunterbrechen: Kawhi Leonard, soll die NBA wieder Spaß machen, oder nicht?

mkr

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