Europa League

Schmidt: "Das müssen wir jetzt fressen"

Mainzer kassieren im Harakiri-Modus eine Klatsche

Schmidt: "Das müssen wir jetzt fressen"

Sichtlich niedergeschlagen nach der 1:6-Packung: FSV-Trainer Martin Schmidt.

Sichtlich niedergeschlagen nach der 1:6-Packung: FSV-Trainer Martin Schmidt. imago

"Ich muss ehrlich sagen, dass wir mit einem sehr guten Gefühl ins Spiel gekommen sind und auch eine top erste Halbzeit gespielt haben", analysierte zunächst Stefan Bell vor dem Sky-Mikrofon und bestätigte damit den anfänglichen Eindruck, dass sich Mainz teuer in Anderlecht verkauft hatte. So war es auch: Die 05er fanden über die Außen und die Mitte stets Wege nach vorne, pressten, suchten Abschlüsse und machten den Belgiern das Leben richtig schwer. Doch "dann sind wir ungerechtfertigt in Rückstand geraten", befand Bell.

RSC-Coach René Weiler, in Deutschland bekannt aus seiner Zeit beim 1. FC Nürnberg, sah es ähnlich und vermied es, beim am Ende extrem hohen 6:1 gegen die Mainzer von einer Gala seines Teams zu sprechen: "Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass das Ergebnis zu hoch ist. Es war ein enges Spiel, gerade in der ersten Halbzeit haben die Mainzer sehr gut gespielt. Doch wir haben heute zu den richtigen Zeitpunkten die Tore erzielt."

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Doch dies ist nur die halbe Wahrheit. Denn dass es letztlich zu einem halben Dutzend an Toren kam, lag an naivem Verhalten der FSV-Abwehr, am niemals enden wollenden Harakiri-Modus in der Offensive und an fehlender Unterstützung der Mannschaftsteile untereinander. "Dass wir am Ende so abgeschlachtet werden, ist einfach nur peinlich", preschte Leon Balogun mit klaren Worten vor. "Wir waren eine lange Zeit relativ gut im Spiel und sind auch zu guten Chancen gekommen. Was aber am Ende passiert, ist dämlich." Sportdirektor Rouven Schröder ergänzte: "Das ist hinten raus wirklich sehr blöd, weil auch sehr viele Menschen hierher mitgefahren sind. Das ist sehr bitter für uns alle."

Schmidts Aufarbeitung? "Das wird sicher nicht leicht"

Coach Martin Schmidt ging derweil vor laufender Kamera ins Detail - und offenbarte dabei seine gesamte Enttäuschung: "Es ist nicht entschuldbar, was uns hinten raus passiert ist. Man hat schon viel im Fußball gesehen, aber man lernt immer wieder dazu. Am Schluss sind wir volles Risiko gegangen, das hat uns das ganze Spiel komplett zerschossen." Und vielleicht nicht nur das: Denn mit dem 1:6 haben die Rheinhessen nicht nur drei Punkte Rückstand auf Anderlecht und St. Etienne, sondern auch den direkten Vergleich gegen die Belgier verloren sowie ein deutlich negatives Torverhältnis (-4) auf dem Konto.

Das war einfach sehr bitter für uns, das müssen wir jetzt so fressen.

FSV-Trainer Martin Schmidt

"Nach jedem Ankick sind wir nochmal nach vorne gestürmt und haben hinten die zwei Mann allein gelassen", zeigte Schmidt Unverständnis. "Unsere Pässe nach vorne waren außerdem zu unpräzise und mit zu viel Risiko. Zudem haben die Absicherungen vor der Kette zu oft gefehlt. Das hatten wir in der Halbzeit schon angesprochen, doch gebracht hat das auch nichts. Das war einfach sehr bitter für uns, das müssen wir jetzt so fressen."

1. FSV Mainz 05

Muss das Spiel nun aufarbeiten - und den Blick auf Leipzig richten: Martin Schmidt. imago

Also Mund abputzen und weitermachen? Ganz so einfach macht es sich der Trainer der Mainzer nicht, schließlich steht am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) das schwere Gastspiel bei RB Leipzig an. In irgendeiner Weise muss die 1:6-Packung aufgearbeitet werden. Doch wie? "Das Spiel zu analysieren und aufzuarbeiten, wird sicher nicht leicht. Doch das ist jetzt für mich und mein Trainerteam die Aufgabe - natürlich mit dem Team zusammen", so Schmidt.

mag

Bilder zur Partie RSC Anderlecht - 1. FSV Mainz 05