3. Liga

Geisterspiele nach Rostock-Randale?

Rostock: DFB nimmt Ermittlungen auf

Geisterspiele nach Rostock-Randale?

Wiederholungstäter: Schon Anfang April in Saarbrücken hatten sich Teile des Anhangs daneben benommen.

Wiederholungstäter: Schon Anfang April in Saarbrücken hatten sich Teile des Anhangs daneben benommen. Imago

"Wegen der Vorkommnisse am Wochenende hat der DFB-Kontrollausschuss ein neues Ermittlungsverfahren gegen Hansa Rostock eingeleitet", sagte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker dem "SID". Während der Halbzeitpause des Spiels gegen Leipzig war es zu hässlichen Szenen gekommen, bei denen Polizeibeamte, Fans und Mitarbeiter des Klubs Verletzungen erlitten hatten. Die Polizei sprach von 30 Einsatzkräften, die "zum Teil erheblich verletzt" worden seien. Vermummte Personen hatten die Südtribüne verlassen und zunächst Farbbeutel und Gegenstände in den Gäste-Bereich geschmissen. Nachdem die Randalierer eine WC-Anlage zertrümmert hatten, wurden deren Einzelteile sowie Flaschen auf Polizisten geworfen. "Hier wurden massiv Polizeibeamte und Ordner angegriffen. Das hatte nichts mit sportlicher Rivalität zu tun", zeigte sich Michael Ebert, Leiter der Polizeiinspektion Rostock entsetzt.

"Gewalt hat beim F.C. Hansa Rostock nichts zu suchen und wir distanzieren uns auf das Schärfste von den Tätern, die die präventive Arbeit des Vereins durch solche schwachsinnigen Aktionen konterkarieren und den Ruf des Vereins in den Dreck ziehen", prangerte auch Rainer Friedrich vom Vorstand Stadionmanagement/Prävention an und zeigte sich von den Vorkommnissen "tief enttäuscht und fassungslos".

3. Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
1. FC Heidenheim 1. FC Heidenheim
76
2
RB Leipzig RB Leipzig
73
3
SV Darmstadt 98 SV Darmstadt 98
69
Hansa Rostock - Vereinsdaten
Hansa Rostock

Gründungsdatum

28.12.1965

Vereinsfarben

Weiß-Blau

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Caffier denkt über Zuschauerausschluss nach

Die Rostocker müssen sich nun auf schwerwiegende Konsequenzen einstellen: Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier, der das "blindwütige und vorsätzliche" Verhalten aufs Schärfste rügte, drohte mit einen Zuschauerausschluss. "Es ist eine Grenze überschritten, und ich bin nicht bereit, das zu tolerieren", sagte Caffier und ergänzte: "Die Südtribüne wieder zu schließen oder die ein oder andere Begegnung als Geisterspiel durchführen zu lassen, halte ich hier als letztes Mittel nicht für ausgeschlossen."

Aufgrund der brisanten Partie waren die Sicherheitsbestimmungen vor der Partie erheblich verschärft worden – gefruchtet haben sie nicht. Da der Verein erst kürzlich zu einem Teilausschluss auf Bewährung verurteilt wurde , dürften auch seitens des DFB drastische Strafen folgen.