Wehen Wiesbadens Coach Marc Kienle nahm nach dem knappen Pokal-Aus gegen Zweitligist Kaiserslautern (3:5 n.E.) lediglich einen Wechsel zwischen den Pfosten vor: Kolke kehrte in der Liga anstelle von Fromlowitz zwischen die Pfosten zurück. Baumgartl war trotz Patellasehnenreizung dabei.
Nicht im DFB-Pokal vertreten war die Nachwuchs-Mannschaft aus Stuttgart. Die vergangene Partie lag schon ein Weilchen zurück. Alle dürften also ausgeruht gewesen sein. Und dementsprechend nahm VfB-Trainer Jürgen Kramny im Vergleich zum 1:0 gegen Holstein Kiel keine Änderungen an seiner Startelf vor.
Der 5. Spieltag
Und während der SVWW noch an seinen geplatzten Pokal-Traum dachte, schlugen die Schwaben schon einmal fast zu: Yalcin fehlte bei einer Kontersituation in der zweiten Minute aber die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Besser machten es die Hessen: Mintzels scharfe Hereingabe fand in Benyamina, der gegen seinen Ex-Klub zum 1:0 einnetzte, einen effektiven Abnehmer (8.).
Eiskalt im Abschluss
Erster Angriff, erstes Tor. Für Wehen Wiesbaden erst einmal genug, denn anschließend verfielen die Hausherren wieder in kollektive Passivität. Die Stuttgarter waren wie schon vor dem Tor das aktivere Team. Doch obwohl sich die Bundesliga-Reserve bemühte, kam unterm Strich nicht wirklich viel bei rum: Yalcin scheiterte an Kolke (15.), Obernosterer am fehlenden Zielwasser (17.) und Lohkemper am Außennetz (32.).
Mangelnde Konzentration und Fehlpässe auf der einen, Abschlussschwäche auf der anderen Seite: Im zweiten Teil der ersten Hälfte passierte nicht mehr viel - mit einer Ausnahme. Nach einer Ecke erhöhte Vunguidica auf 2:0 (38.). Der SVWW lag vorn, ohne auch nur in Ansätzen zu glänzen.
Wehen Wiesbaden wie die Feuerwehr
Für die Schwaben war Durchgang eins unglücklich verlaufen: Gut gespielt und trotzdem 0:2 hinten, das ist bitter. Coach Jürgen Kramny reagierte und brachte mit Grüttner und Cecen zwei frische Kräfte. Doch bevor die überhaupt wirken konnten, schlugen die Hessen wieder zu: Flanke Vunguidica, Schuss Benyamina, Tor - 3:0 (49.). Und diesmal legten die Hausherren gleich noch eins drauf.
Nur eine Minute später lief Mrowca auf der Außenbahn allen davon und hatte am Ende noch das Auge für Vunguidica, der die Kugel in die Maschen hämmerte. 4:0. In nur 180 Sekunden hatte Wehen Wiesbaden die Partie entschieden.
Gut aus Sicht der Zuschauer: Die Mannschaften hatten nicht genug. Vlachodimos verhinderte nach einem Herzig-Kopfball das fünfte Gegentor (67.). Kurz darauf sauste Books ruhender Ball knapp über den Stuttgarter Kasten und Herzig verfehlte sein Ziel per Kopf (76., 78.). Zwischenzeitlich hatte der eingewechselte Cecen zumindest noch zum 1:4 getroffen (72.) - mehr als Ergebnis-Kosmetik war das aber nicht.
Am Dienstag (19 Uhr) fährt Wehen Wiesbaden in die Lausitz zu Energie Cottbus, der VfB II trifft tags darauf (19 Uhr) auf Jahn Regensburg.