Die Spielzeit 1943/44 sah sich großen Schwierigkeiten ausgesetzt. Es gab Reiseprobleme, Spieler- sowie Ausrüstungsmangel - und andere Auswirkungen des Krieges erschwerten den Spielbetrieb immens. Es gab Vereine, die während der Saison ihre Teams zurückziehen mussten, zudem wurden Partien teilweise am grünen Tisch entschieden. Aber: Trotz allem wurde die Saison zu Ende gespielt.
Nach der Meisterschaft 1943 verteidigte der Dresdner SC ein Jahr später den Titel. Im Finale setzten sich die Sachsen klar mit 4:0 gegen den LSV Hamburg durch. Fast alle DSCer waren mittlerweile Soldaten geworden. Dazu kamen immer wieder neue Spieler aus der sehr guten eigenen Jugend dazu. Wer im jeweiligen Heimaturlaub für sein Team auflaufen konnte, war meist Zufall.
Das Finale 1944 sahen 76.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion, obwohl der Austragungsort aufgrund der Angst vor Bombenangriffen eigentlich geheimgehalten wurde. Im Endspiel traf auch unter anderem Helmut Schön, der mit 14 Treffern Torschützenkönig wurde und zu dieser Zeit Kapitän der Nationalmannschaft war. Nach seiner aktiven Karriere wurde er Bundestrainer (1964 bis 1978) und mit der DFB-Auswahl 1972 in Belgien Europameister sowie 1974 Weltmeister im eigenen Land.
Mit dem Double wurde es für den 1898 gegründeten Dresdner SC, der heute in der Landesklasse Ost spielt, nichts, da der Pokal aufgrund des Krieges abgebrochen wurde. Der DSC war zu dieser Zeit auf dem Zenit angekommen und die Chancen schienen nicht schlecht, auch ein drittes Mal in Folge Meister zu werden. Aber die Saison 1944/45 wurde nicht mehr zu Ende gespielt. Die nächste offizielle Spielzeit gab es dann erst 1947/48, der 1. FC Nürnberg holte sich durch ein 2:1 gegen Kaiserslautern den Titel.
Mirko Strässer
1944: Was sonst noch geschah ...
Meister: Dresdner SC (nach 4:0 gegen den LSV Hamburg)
Pokal: Wettbewerb eingestellt
