Dieser Rückschlag im Aufstiegsrennen war zu viel. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Dynamo Dresden am Montagabend - und damit nur vier Punkten aus den letzten sieben Spielen - hat sich 1860 München von Trainer Michael Köllner getrennt. Diese Entscheidung habe die Geschäftsführung "nach reiflicher Überlegung und schweren Herzens" getroffen, heißt es in der Klubmitteilung am Dienstagvormittag.
"Wir haben die Gesamtentwicklung intensiv analysiert und diskutiert. Trotz vieler Gespräche und gemeinsamer Aufarbeitung von Problemfeldern hat sich die gewünschte Entwicklung der Mannschaft nicht eingestellt und Muster, die bereits vor der zweimonatigen Winterpause zu erkennen waren, treten immer wieder zum Vorschein", sagt Geschäftsführer Günther Gorenzel. "Wir sehen nicht nur unsere Saisonziele akut in Gefahr und sehen uns daher gezwungen zu handeln."
Geschäftsführer Gorenzel übernimmt Trainerrolle mit Reisinger
Köllner sei zwar im November 2019 unter schwierigen Umständen gekommen, habe sich "binnen kürzester Zeit zum Sympathieträger" entwickelt, "maßgeblich zur Ruhe im Umfeld" beigetragen und "tiefe Spuren hinterlassen". Dennoch entspreche die jüngste Misere "nicht dem Anspruch und der Erwartungshaltung des TSV 1860 München, insbesondere mit Blick auf das Potential, dass in den Spielern und in der Mannschaft steckt", schreiben die Löwen, die seit diesem Spieltag nur noch Tabellensechster sind mit drei Punkten Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz. In den vergangenen beiden Spielzeiten war 1860 jeweils Vierter geworden.
Gorenzel wird interimistisch mit Stefan Reisinger das Traineramt selbst übernehmen. Der 51-jährige Österreicher verfügt im Gegensatz zu Reisinger, der gerade die entsprechende Ausbildung macht, über die erforderliche Fußballlehrer-Lizenz. Die Doppelfunktion aus Geschäftsführer- und Trainerrolle soll Gorenzel solange übernehmen, bis "auf Grundlage der wirtschaftlichen Möglichkeiten während der laufenden Spielzeit eine dauerhafte Lösung auf der Cheftrainerposition präsentiert werden kann".
Mit den Auswärtsspielen bei Aufsteiger VfB Oldenburg (Sonntag, 13 Uhr) und Schlusslicht SV Meppen (11. Februar, 14 Uhr, beide LIVE! bei kicker) haben Gorenzel und Reisinger zum Auftakt vermeintlich machbare Aufgaben vor sich.