Halles Trainer Sven Köhler setzte bei seiner Rückkehr zu seinem Heimatverein, für den er von 1985 bis 2001 weit über 300 Partien in der DDR-Oberliga und der 2. Liga bestritten hatten, auf zwei Neue in seiner Startelf. Lindenhahn sowie Anton Müller spielten für Kanitz und Kapitän Hartmann, der bei der 0:2-Niederlage in Münster seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte.
CFC-Coach Gerd Schädlich, den mit seinem Gegenüber eine enge Freunschaft verbindet, vertraute der gleichen Formation, die beim 2:1 gegen Heidenheim erfolgreich gewesen war. Hörnig, der als Joker das Siegtor erzielt hatte, fand sich somit erneut nur auf der Bank wieder.
Der 27. Spieltag
Im Eisschrank an der Saale legten die Chemnitzer gleich gut los. Fink kam nach einer Landeka-Ecke nicht mehr richtig hinter den Ball und verfehlte das Tor so knapp (5.). Auch auf der Gegenseite näherten sich die Hallenser zaghaft an die Gefahrenzone an: Müllers Schuss aus 18 Metern stellte aber kein Problem für Pentke dar (13.). In der Folge erarbeiteten sich die Himmelblauen ein leichtes Übergewicht auf dem schwierigen Geläuf.
Allerdings wurde es erst in der 26. Minute wieder richtig brenzlig. Nach einer Kopfballverlängerung von Kegel beförderte Wachsmuth das Leder in die Maschen - ein Pfiff störte die Chemnitzer Freude jedoch augenblicklich. Das Schiedsrichterteam um Florian Steuer entschied auf Abseits. Direkt im Gegenstoß markierte Ziegenbein die bis dato beste Möglichkeit der Partie (27.), ehe auf der anderen Seite erneut ein Pfiff das CFC-Spiel unterbrach. Förster legte quer zu Landeka, der sich in einer fragwürdigen Abseitsposition befand (32.). In der hitzigen Schlussphase des Ostschlagers steigerte sich zudem die Intensität in den Zweikämpfen, allein ab der 28. Minute zeigte der Unparteiische fünfmal Gelb für teils rüde Fouls. Ohne einen weiteren spielerischen Höhepunkt ging es dann in die Pause.
Der lange Ruprecht trifft per Kopf
Nach Wiederanpfiff gelang es keinem der beiden Teams, sich gefährlich in Position zu bringen. Zunächst schien Halle die Überhand zu gewinnen, dann hatten die Chemnitzer eine etwas stärkere Phase. Mitten in diese fiel ein Freistoß für Halle. Ziebig zirkelte die Kugel scharf in den Fünfmeterraum, wo der 1,95 Meter große Ruprecht nach 65 Minuten frei einnicken kann - 1:0! Nun war Chemnitz gefordert. Landeka hatte nach 74 Minute die große Gelegenheit zum Ausgleich, als er allein vor Keeper Horvat aufgetaucht war. Allerdings behielt der HFC-Schlussmann die Nerven und parierte.
Auch in der Folge versuchten die Himmelblauen alles, um wenigstens einen Zähler mitnehmen zu können. Nach 87 Minuten fiel dann jedoch die Vorentscheidung: Sautner nutzte einen Fehler in der Vorwärtsbewegung des CFC, sprintete in den gegnerischen Sechzehnmeterraum und passte auf Mast, der problemlos einnetzte. Trotz langer Nachspielzeit, die aufgrund vieler Spielunterbrechungen wegen des Schneefalls zustande gekommen war, kam Chemnitz nicht mehr zum Zug und muss nach dieser Niederlage wohl alle Aufstiegsträume begraben. Halle macht hingegen einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt.
Halle muss kommenden Sonntag (14 Uhr) in Darmstadt ran, Chemnitz gastiert beim selben Gegner bereits am Mittwoch (18.30 Uhr).