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1. FC Schweinfurt: "Hauptsache keine Abstiegsrelegation"

Etat schrumpft nach Reamateurisierung gewaltig

1. FC Schweinfurt: "Hauptsache keine Abstiegsrelegation"

Würde gerne noch einen Mittelstürmer verpflichten: FCS-Coach Marc Reitmaier

Würde gerne noch einen Mittelstürmer verpflichten: FCS-Coach Marc Reitmaier IMAGO/HMB-Media

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17 Spieler haben den Verein verlassen, 17 sind bis dato dazu gekommen. Trainer Marc Reitmaier wünscht sich (wohl auch, weil sechs der Neuen Jugendliche sind) "noch zwei, drei Leute für die offenen Positionen", wovon eine im Sturm liegen soll. Wolf hält sich noch bedeckt, schließt eine weitere Verpflichtung nicht kategorisch aus, sagt aber auch: "Wenn wir Amateure sind, können wir auch keine Profis mehr verpflichten." Soll heißen: Die meisten gestandenen Regionalliga-Stürmer passen nicht ins Budget.

Der Etat falle, so der 05-Boss, um 750.000 Euro schmaler aus - ein Minus von über einem Drittel. Dementsprechend wurde nur ein bisschen aus der Regionalliga verpflichtet: Torhüter Lukas Wenzel und Außenverteidiger Nils Piwernetz sowie der länger verletzte Andre Rumpel kamen vom TSV Aubstadt, Innenverteidiger Luca Trslic vom VfB Eichstätt und Taha Aksu von den Würzburger Kickers. Der Rest kommt aus der Bayern- und Landesliga oder - extern wie intern - aus der U 19.

Dennoch sagt Wolf: "Das ist eine geile Truppe, die sich den Arsch aufreißt für den Verein. Und wir dürfen nicht vergessen: Noch eine Saison unter Profibedingungen und wir wären wahrscheinlich insolvent gewesen." Ein offizielles Saisonziel schenkt er sich: "Es gibt keines. Platz eins bis 14. Hauptsache keine Abstiegsrelegation."

Wir wollen eine Einheit sein, kein Sprungbrett mehr für Spieler, denen es vorrangig um ihre eigene Karriere geht.

Sportleiter Andreas Brendler

Auch Sportleiter Andreas Brendler windet sich bei Zielsetzungen: "Mein Saisonziel ist es, dass alle Neuen sich schnell integrieren und sich mit dem FC 05 identifizieren. Und umgekehrt die Fans sich mit dieser Mannschaft identifizieren. Wir wollen eine Einheit sein, kein Sprungbrett mehr für Spieler, denen es vorrangig um ihre eigene Karriere geht."

Der erste Eindruck aus den beiden bisherigen Vorbereitungsspielen lässt noch wenig Rückschlüsse zu: Beim 2:1-Sieg über Bezirksliga-Aufsteiger FC Gerolzhofen war von Homogenität und Automatismen noch nichts zu sehen, die Fortschritte beim 2:0 über Bayernligist FV 04 Würzburg waren indes beachtlich.

Auf dem rechten Flügel ist Ex-Kickers-Reservist Aksu (21) mit seinem enormen Tempo eine Bereicherung. Trslic (22) könnte mit seiner Robustheit der neue Abwehrchef werden. Im Sturm bleibt der 38-jährige Adam Jabiri, inzwischen auch Co-Trainer, Trumpf und Achillesferse zugleich: Länger ausfallen sollte der Toptorjäger nicht. Severo Sturm ist ein möglicher Vertreter, aber eigentlich Flügelstürmer. Weshalb Reitmaier seinen Personalwunsch beinahe gebetsmühlenartig wiederholt: "Ein Stürmer wäre schon nicht schlecht."

Michael Bauer

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