Für den SK Sturm Graz ist der Zug Richtung Champions-League-Play-off trotz der 0:1-Niederlage im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde gegen Dynamo Kiew noch nicht abgefahren. Doch bevor es für die Steirer am kommenden Dienstag gegen die Ukrainer um den Aufstieg geht, steht am Samstag bei der SV Ried der ganz normale Bundesliga-Alltag auf dem Programm.
Bundesliga - 3. Spieltag
Und diesem Spiel gilt - glaubt man den Worten von Trainer Christian Ilzer - aktuell die ungeteilte Aufmerksamkeit: "Was uns nächste Woche bevorsteht, zählt jetzt absolut nicht. Unser hundertprozentiger Fokus gilt der Meisterschaft und der SV Ried." Der 44-Jährige weiß, worauf es in Oberösterreich ankommen wird: "Wir müssen mit der nötigen Wucht und Energie spielen und dazu Effektivität sowie fußballerische Qualität zeigen, um gegen die heimstarken Rieder wichtige Punkte für die Meisterschaft zu holen."
Sturm und Ried in der Liga zuletzt mit Siegen
Am vergangenen Wochenende fuhren beide Mannschaften Siege ein: Während sich Sturm in Graz gegen Serienmeister Salzburg mit 2:1 durchsetzte, schlug Ried Aufsteiger Austria Lustenau zuhause mit 1:0. Nach der vermeidbaren Auftaktniederlage bei Rapid Wien (0:1) schrieben die "Wikinger" somit erstmals in dieser Saison an. "Das Spiel der Rieder wirkt sehr durchdacht und planvoll. Für mich haben sie absolut das Zeug zu überraschen und sich für die Meistergruppe zu qualifizieren, das haben auch ihre bisherigen Auftritte untermauert. Auf uns wartet eine schwierige Aufgabe, die wir aber selbstbewusst und mit klarem Vorhaben annehmen", zollte Ilzer den Innviertlern Respekt.
Abwehrchef Gregory Wüthrich gab trotz der mahnenden Worte seines Trainers die Marschroute für das Spiel am Samstag vor: "Unser Ziel ist ganz klar, mit drei Punkten im Gepäck nach Graz zurückzufahren. Der Spielplan ist heuer natürlich ein dicht gedrängter, aber wir sind gut auf diese intensive Zeit vorbereitet und heiß auf jedes Spiel!"
Heinle fordert Steigerung seiner Mannschaft
Während für Sturm unter der Woche das schwierige Spiel gegen Kiew anstand, hatte Ried ausreichend Zeit, um sich auf die Partie gegen den amtierenden Vizemeister vorzubereiten. Übungsleiter Christian Heinle sah trotz des 1:0-Erfolgs gegen Lustenau noch genügend Verbesserungspotential: "Wir müssen gegen Sturm Graz wieder aggressiver werden und die Sicherheit am Ball wiederfinden. Wenn wir uns nur hinten reinstellen, werden wir gegen Sturm Graz keine Chance haben."
In eine ähnliche Kerbe schlug Mittelfeldmann Stefan Nutz: "Sturm Graz ist eine Mannschaft, die wenige Fehler verzeiht. Sie haben das Spiel auf den zweiten Ball perfektioniert und sind ungut zu bespielen." Dennoch habe Ried in der Vergangenheit bereits bewiesen, die Steirer schlagen zu können. An das bisher letzte Aufeinandertreffen dürften die "Wikinger" jedoch keine allzu guten Erinnerungen haben: Anfang März verpassten sie aufgrund eines 2:2-Unentschiedens denkbar knapp die Meistergruppe.