Andrea del Polito ist Trainer des Bezirksligisten SC Unterbach 1920, verfügt aber über Kontakte bis quasi ganz nach oben: "Ich bin schon seit vielen Jahren mit Axel befreundet", sagt der Trainer in einer Meldung seines Klubs und besagter Axel heißt mit Nachnamen Bellinghausen und dieser spielte sich in seiner Profikarriere vor allem bei den Fans von Fortuna Düsseldorf in die Herzen. Für Düsseldorf, den FC Augsburg und den 1. FC Kaiserslautern sind 76 Erst- und 218 Zweitligaspiele notiert, eine beeindruckende Vita. Bis zuletzt war Bellinghausen Co-Trainer von Uwe Rösler, doch mit dessen Abschied als Chefcoach endete auch Bellinghausens Zeit als Co-Trainer bei der Fortuna.
Klar, dass man beim SC Unterbach insgeheim davon träumte, dass Bellinghausen dank der guten Kontakte del Politos eines Tages mal beim SCU landen werde: "Wir haben immer mal wieder geflachst, dass er nach seiner aktiven Karriere zu uns nach Unterbach wechselt und hier sein Fußballer-Dasein ausklingen lässt. Als er dann in die Nähe unserer Anlage zog, kam ich meinen Wunsch schon einen ersten Schritt näher. Zwar funkte mir Friedhelm Funkel nach Axels aktiver Karriere dazwischen, indem er ihn in den Trainerstab berief, aber nun war die Gelegenheit da und ich habe es erneut versucht", sagt der Trainer. Und tatsächlich, aus dem Flachs wurde Ernst, kein bitterer, sondern für Unterbach zuckersüßer, denn Bellinghausen hat seine Zusage für die Saison 2021/22 gegeben.
Die Idee, hier einmal zu spielen, gibt es schon seit ein paar Jahren.
Axel Bellinghausen
Mit einem Augenzwinkern verrät Bellinghausen, warum er gar nicht anders konnte als zuzusagen: "Ich war öfters auf der Anlage des SCU und habe einige Spiele als Zuschauer besucht. Als es dann jetzt mehr oder weniger in die heiße Phase ging und Andy del Polito davon Wind bekam, hat er mich förmlich mit Nachrichten bombardiert. Die Idee, hier einmal zu spielen, gibt es schon seit ein paar Jahren. Als es jetzt die Möglichkeit gab, hat Andrea schnell geschaltet und direkt Nägel mit Köpfen gemacht."
Wer wie Bellinghausen nicht nur viele Jahre Profi war, sondern auch schon Co-Trainer in der Bundesliga und in Liga zwei, der weiß, dass von ihm einiges erhofft wird: "Ich möchte einfach Spaß haben und den Jungs auf und neben dem Platz weiterhelfen, vielleicht den einen oder anderen auf seinem Weg begleiten und unterstützen." Starallüren sind dem 38-Jährigen, der froh ist, zukünftig zu Fuß zum Training gehen zu können, vollkommen fremd: "Ich möchte einfach ein Teil dieser Truppe werden, nicht mehr und nicht weniger."
