Champions League

Eintracht Frankfurt: Glasners voller Fokus auf Marseille

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"Zum Glück war ich in Mathe ganz gut": Glasners voller Fokus auf Marseille

Kann mit Zahlen umgehen: Frankfurts Coach Oliver Glasner.

Kann mit Zahlen umgehen: Frankfurts Coach Oliver Glasner. AFP via Getty Images

Die Vorfreude ist groß, das Selbstvertrauen auch, die Ausgangslage aber nicht ganz ohne. Damit die Champions-League-Hymne im Frankfurter Waldstadion am Mittwochabend vor dem Heimspiel gegen Olympique Marseille in dieser Saison nicht ein letztes Mal ertönt, sollte die Eintracht gewinnen. Zwar bestünde unter bestimmten Umständen auch bei einem Remis im vorletzten Gruppenspiel noch die Chance, ins Achtelfinale einzuziehen. Doch dann hätten es die Frankfurter nicht mehr in der eigenen Hand. Die möglichen Konstellationen, wie die Hessen ihr Ziel erreichen, spielen für Glasner keine Rolle.

"Diese Rumrechnerei führt meistens zu wenig", erzählte der Frankfurter Trainer bei der Pressekonferenz am Dienstag. "Zum Glück war ich in Mathe ganz gut, dass ich die verschiedenen Konstellationen recht schnell durchrechen konnte. Aber es hat keinen Einfluss auf die Aufstellung, es hat keinen Einfluss auf unsere Herangehensweise und es hat keinen Einfluss darauf, wie wir das Spiel bestreiten wollen", betonte der Österreicher.

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Die volle Konzentration gilt der anstehenden Aufgabe. "Ich denke jetzt auch nicht an die zwei Champions-League-Spiele, sondern ich denke ausschließlich an das Spiel morgen gegen Marseille. Dann haben wir noch das das Spiel gegen Dortmund in der Bundesliga, danach kümmern wir uns um Sporting."

Mittwoch, Samstag, Dienstag - der eng getaktete Spielplan mit nur je zwei spielfreien Tagen zwischen den bevorstehenden Aufgaben gegen Marseille, den BVB und Lissabon zwingt Glasner die Belastung seiner Akteure im Blick zu haben. Im Zentrum und der Offensive hat er die die Wahl. Mario Götze, Daichi Kamada, Sebastian Rode und Djibril Sow bewerben sich um drei freie Plätze - einer wird zunächst draußen bleiben müssen. Die in Topform spielenden Randal Kolo Muani und Jesper Lindström sind nach ihrer Gala in Gladbach weiter gesetzt. Mit Rafael Borré, Lucas Alario und Faride Alidou weiß Glasner weitere Offensivkräfte in der Hinterhand.

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In der Defensive sieht das anders aus. Dort stellt sich das Team durch die Gelb-Rot-Sperre von Stammkraft Tuta von selbst auf. "Dass wir hinten umbauen müssen, sind wir gewohnt. Wir hatten jetzt lange Zeit, uns darauf vorzubereiten", erklärte Glasner und verkündete wenig überraschend: "Smolcic wird von Anfang an spielen."

Auf den 22 Jahre alten Kroaten wartet das wohl wichtigste und zugleich schwierigste Spiel seiner Karriere. An der Seite von Interimsabwehrchef Kristijan Jakic und Evan Ndicka in der Dreierkette steht der Sommerneuzugang vor seinem erst fünften Pflichtspieleinsatz für die Eintracht. Zwei Einwechselungen in der Bundesliga, eine in der Königsklasse und ein Startelfeinsatz inklusive Treffer im Pokal gegen Oberligist Stuttgarter Kickers müssen als Vorbereitung für das Gruppenspiel mit K.o.-Charakter reichen.

Während die Offensivabteilung der Eintracht seit Wochen zaubert, ist das Team in der Abwehr verwundbar. Als Hasebe-Ersatz Jakic jüngst beim 3:1 gegen Gladbach erstmals ernsthaft in neuer Rolle geprüft wurde, unterliefen ihm zwei kapitale Fehler - einer führte zum Gegentreffer. Die routinierten Mitspieler müssen helfen, mehr als sonst. "Vor allem morgen, wo wir wieder umstellen müssen, ist es eine meiner wichtigsten Aufgaben, Sicherheit zu geben, viel kommunizieren und positiv zu sein", betonte Sechser Djibril Sow.

Dass Marseille die letzten drei Partien in der Ligue 1 verloren hat, spielt in der Vorbereitung keine Rolle. Bei den zwei Siegen in der Champions League gegen Lissabon, 4:1 und 2:0, habe das Team seine Qualität gezeigt, meinte Glasner. "Ich erwarte Marseille wieder sehr physisch im 3-4-3 mit klarem Plan, sehr viel Manndeckung, sehr viel Intensität. Darauf müssen wir vorbereitet sein und die richtigen Lösungen parat haben." Die sehen für den Österreicher folgendermaßen aus: "Wir wollen nach vorne spielen, kompakt agieren, den schnellen Weg zum Tor suchen und Marseille vor Probleme stellen."

Moritz Kreilinger

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