Nach acht Pflichtspielen ist die Ungeschlagen-Serie der Zweitvertretung von Borussia Dortmund am Dienstagabend gerissen. Im Heimspiel gegen Preußen Münster vor knapp 7500 Zuschauern im Stadion Rote Erde reichte die Zeit nicht, um einen Zwei-Tore-Rückstand noch aufzuholen.
"Ich muss die Niederlage voll auf meine Kappe nehmen", leitete Cheftrainer Jan Zimmermann seine Analyse bei MagentaSport ein. Notgedrungen hatte der 44-Jährige sein Team stark umbauen müssen. Neben zahlreichen Verletzten - darunter von Zimmermann namentlich genannt Lion Semic - fehlten im Westfalenduell gleich drei Spieler gesperrt (Julian Hettwer, Falko Michel und Franz Roggow). Zudem wollte der Coach "ein, zwei Spielern die Möglichkeit geben, wieder auf dem Platz zu stehen."
Mannschaftsleistung leidet unter fehlender Struktur
"Wir hatten total viele Wechsel - nicht nur personell, sondern auch auf den Positionen. Man hat gemerkt, dass wir mit dem Ball und gegen den Ball nie eine richtige Struktur hatten. Die Jungs haben es dann überhaupt nicht geschafft, eine gute Mannschaftsleistung zu zeigen", sagte Zimmermann und sprach von einer verdienten Niederlage.
"Das war nicht das Gesicht, das wir in den letzten Wochen gezeigt haben. Vielleicht habe ich es den Jungs mit den Wechseln zu schwer gemacht", führte der Trainer selbstkritisch weiter aus. "Am Ende war es dann ein Tick zu viel, dass wir so ein bisschen von unserer Stabilität und von unserer Eingespieltheit verloren haben. Da habe ich den Jungs zu viel zugemutet."
Achter Platzverweis
Eine andere Wahl hatte Zimmermann aber nicht wirklich. Bitter für ihn: Erneut beendete der BVB eine Partie mit einem Mann weniger. Verteidiger Prince Aning sprang mit den Händen voran aus vollem Lauf in seinen Gegenspieler (90.+6) und kassierte Rot - achter Platzverweis für die Dortmunder in dieser Saison! Erneut wird Zimmermann seine Mannschaft umbauen müssen.
"Acht Platzweise - das hört sich schlimm an. Aber wenn man sich jeden einzelnen anguckt, dann waren es oft diese Situationen, dass wir eigentlich ungeschickt waren, uns nicht clever genug verhalten haben", sagte Zimmermann. Dies wirke sich nun wieder auf die nächsten Spiele aus. "Da zahlen wir noch ein bisschen viel Lehrgeld. Wir sind keine unfaire oder unsportliche Mannschaft, aber vielleicht noch ein bisschen naiv und ab und zu ungeschickt", schloss Zimmermann.