Zenit-Coach Sergey Semak tauschte im Vergleich zum 5:1-Kantersieg gegen Ural Jekaterinenburg viermal Personal aus: Für Lunev stand Kerzhakov im Tor, davor rückten Prokhin, Kuzyaev und Barrios für Chistyakov, Zhirkov und Dzyuba ins Team.
Dortmunds Trainer Lucien Favre, der aus unterschiedlichen Gründen auf neun Profis verzichten musste, drehte gegenüber dem 1:1 bei Eintracht Frankfurt gleich sechsmal am Personalkarussell: Für Bürki stand Hitz zwischen den Pfosten, mit Piszczek, Passlack, Bellingham, Reus und Hazard kam für Zagadou, Dahoud, Morey, Sancho und Reyna ein neues Quintett zum Zug.
Die Ausgangsposition war klar: Für das qualifizierte Dortmund ging es nur noch um den Gruppensieg, Zenit lag abgeschlagen mit einem mageren Punkt auf dem Konto am Tabellenende und beendete mit diesem Spiel seine Europareise.
Hummels fälscht ab - keine Chance für Hitz
Vor gut 15.000 Zuschauern und bei geschlossenem Stadiondach hatte der BVB in der Anfangsphase sichtlich Abstimmungsprobleme. Dennoch näherte sich die Borussia durch Brandts Schuss, den Rakytskyy blockte, der Führung an (10.). Die fiel aber auf der anderen Seite, als Hummels nach Sutormins Rückpass Driussis Flachschuss aus elf Metern unhaltbar für Hitz abfälschte (16.).
Die Favre-Elf hatte beim Gegentreffer nicht mit der letzten Konsequenz verteidigt, auch St. Petersburg ließ dem Gegner das eine oder andere Mal viel Raum. Doch bis auf einen von Kerzhakov parierten Hazard-Flachschuss (19.) gerieten die Russen trotz verstärkter Bemühungen der im letzten Drittel zu fehlerhaften Schwarz-Gelben vorerst nicht wirklich in Bedrängnis.
Vor den Toren tat sich kaum etwas. Die Semak-Schützlinge verteidigten nach und nach tiefer und hielten die Räume eng, der Borussia fehlte die Tiefe im Spiel und so gab es keine Lösungsansätze. Die Russen konterten: Glück für den BVB, dass Azmoun nach zielstrebigem Angriff traf, aber knapp im Abseits stand (33.).
Bellingham zu hoch, Reus ans Aluminium
Erst Ende des ersten Durchgang entwickelten die Schwarz-Gelben mehr Durchschlagskraft. Doch Bellingham köpfte in aussichtsreicher Position drüber (43.) und Reus nagelte einen 15-Meter-Schuss an den Pfosten (45.).
Gruppe F, 6. Spieltag
Direkt nach Wiederanpfiff brannte es lichterloh im BVB-Strafraum, Hitz verhinderte gegen Kuzyaev das 0:2 (47.). Dortmungs Offensivaktionen blieben überschaubar, so dass Favre reagierte: Er brachte für Passlack und Brandt Reyna und Moukoko, der mit 16 Jahren und 18 Tagen zum bislang jüngsten Champions-League-Spieler avancierte (58.).
Der BVB mühte sich, doch auch die Neuen brachten keine Durchschlagskraft. Bellingham feuerte fast schon verzweifelt aus der zweiten Reihe - zu hoch (67.). Eine Minute später aber fiel nach einem Standard der Ausgleich: Reus brachte den Ball im Anschluss an eine Ecke ins Zentrum, Hummels stocherte aus sechs Metern aufs Tor. Kerzhakov parierte klasse, doch der nachsetzende Piszczek spitzelte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie. erstes Champions-League-Tor des polnischen Verteidigers - 1:1 (68.).
Witsel aus der Distanz
Favre wollte den Sieg, neben Zagadou für Hummels verstärkte er mit Sancho für Piszczek nochmals seine Offensive. Eine große Rolle spielte der Joker beim Führungstreffer der Borussia nicht, aber egal: Nach dem Querpass des Engländers am Strafraum zog Witsel aus 18 Metern mit links einfach mal ab und der Ball landete genau im rechten unteren Eck (78.).
Das nachlassende St. Petersburg suchte im Anschluss vergeblich nach einer Antwort, es blieb beim 2:1 für die Favre-Elf, die sich damit den Gruppensieg vor Lazio (2:2 gegen Brügge) sicherte.
Für Dortmund geht es mit der Partie gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr) weiter. Zenit erwartet am Samstag (17 Uhr) Dynamo Moskau.