Russischer Meister gegen Belgischer Meister, beide in ihren Ligen schon wieder Spitze: Die Partie zwischen Zenit St. Petersburg und dem FC Brügge versprach einiges, zumal auch Fans in der malerischen Metropole zugelassen waren.
Versprechen, die nicht gehalten wurden. Die Begegnung war zäh und unansehnlich, beide Mannschaften leisteten sich zahlreiche Abspielfehler, Missverständnisse waren an der Tagesordnung. Positiv agierten allenfalls die beiden Abwehrreihen, die den Zuschauern jeglichen Spaß in Form von Chancen verdarben.
Erst in der 41. Minute dann doch das erste Zucken nach endloser Langeweile: Nach einer Flanke von rechts stieg Vanaken am Elfmeterpunkt hoch und köpfte wuchtig aufs Tor. Kerzhakov bekam die Hand rechtzeitig hoch und klärte zur Ecke. In den letzten Minuten bis zum Pausenpfiff zeigten beide Teams mehr Bemühen, Zenits Lovren köpfte aber genau in die Arme von Keeper Horvath. Kurz nach Wiederanpfiff verfehlte dann Driussi per Distanzschuss das Tor nur knapp.
Auf Dennis folgt Horvaths Hinterkopf
Das war's dann aber auch vorerst wieder in Sachen Elan nach vorne. Die Partie nahm sich die nächste Auszeit - bis zur 63. Minute: Brügges Dennis setzt sich an der Torauslinie gegen Barrios durch und legte ab auf de Ketelaere, der gleich zweimal am auf der Linie stehenden Rakytskyy scheiterte. Dennis nahm die Sache schließlich persönlich in die Hand und traf im dritten belgischen Anlauf zum 1:0.
Zenit musste nun kommen, und das taten sie auch. Driussi vergab allein vor dem Tor noch fahrlässig (71.), dann aber trat Lovren auf den Plan. Der Ex-Liverpooler zog aus über 30 Metern ab, heraus kam ein wahres Geschoss, das auch noch Effet mitbrachte. Der Ball klatschte an den Pfosten, von dort an Horvaths Hinterkopf - und hinter die Linie (74.).
St. Petersburg vergisst de Ketelaere
Die Russen waren nun dem Sieg näher, Dzyuba (80.) und Wendel (90.) scheiterten jedoch an Horvath. In der letzten Minue der Nachspielzeit griff Brügge dann nochmal über rechts an. Vormer stand im Strafraum viel zu frei und legte quer auf Youngster de Ketelaere, der aus vier Metern nur einzuschieben brauchte. Der erst 19-Jährige wurde damit überraschend zum Matchwinner.
Für Zenit geht es am Samstag (15.30 Uhr) in der Liga zu Hause gegen Rubin Kasan weiter, Brügge ist am selben Tag (20.45 Uhr) in Leuven zu Gast.