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Würzburger Kickers: Die Nervosität im Umfeld ist zu greifen

Nach dem 1:1 gegen Aubstadt

Würzburger Kickers: Die Nervosität im Umfeld ist zu greifen

"Diesmal war leider nur eine Halbzeit gut": Marco Wildersinn. 

"Diesmal war leider nur eine Halbzeit gut": Marco Wildersinn.  IMAGO/foto2press

5. Spieltag

"Wir haben noch viele Möglichkeiten, bessere Spiele zu machen. Diesmal war leider nur eine Halbzeit gut", meinte der Würzburger Chefcoach nach der Partie. Wobei sich die Würzburger, die in der vergangenen Spielzeit als Vizemeister immerhin 103 Tore erzielten, schwer taten, überhaupt zu Torchancen zu kommen. Unter der etwas defensiveren Denkweise, mit der die Kickers in dieser Saison erfolgreich sein wollen, scheint die Angriffswucht gelitten zu haben.

Die Würzburger legten sich auch gegen Aubstadt den Gegner zunächst zurecht, um dann mit einem blitzschnellen Angriff über den derzeit kaum zu stoppenden Benjika Caciel auf dem rechten Flügel die erste Chance zu erspielen, die Dardan Karimani sogleich nutzte. Ein Muster, das in dieser Saison schon öfter zu sehen war. Nur reichte es diesmal nicht zum Erfolg, weil Aubstadt nach der Pause eiskalt zurückschlug und die Kickers hernach nicht mehr richtig ins Spiel fanden. Die Spielkontrolle, stellte Wildersinn fest, sei seinem Team nach der Pause abhanden gegangen.

Mangelnde Kreativität

Dass die Routiniers Daniel Hägele, Peter Kurzweg und Saliou Sané, die die Mannschaft eigentlich führen sollen, derzeit nicht in allerbester Form sind, ist eines der offensichtlichen Probleme im Würzburger Team. Die mangelnde Kreativität in der Offensive ein anderes. Wirklich Gefahr erzeugen die Würzburger derzeit meist dann, wenn sie Caciel auf der Außenbahn in aussichtsreiche Position bringen oder durch Standardsituationen. Das Angriffsspiel lahmt derzeit, auch weil Ivan Franjic nach seiner Meniskusverletzung erst langsam in Vollbesitz der Kräfte kommt.

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Trotz der weitgehend enttäuschenden Vorstellung und der verpassten Tabellenführung betonte Wildersinn aber auch: "Nicht alles war schlecht." Letztlich habe sein Team die Aubstädtern durch eigene Fehler ins Spiel zurückgeholt. Unterm Strich sind die Kickers nach fünf Partien zwar noch ungeschlagen, die Nervosität im Umfeld des Klubs ist aber schon jetzt mit den Händen zu greifen. Mit dem zweifelsohne vorhandenen Erwartungs- und Erfolgsdruck richtig umzugehen, dürfte für die Würzburger die womöglich die entscheidende Übung in dieser Saison werden.

Frank Kranewitter

Die Trainer in der Regionalliga Bayern