VfL-Coach Stephan Lerch musste vor dem bedeutungsvollen K.-o.-Spiel gleich mehrere wichtige Spielerinnen ersetzen. Zu den Langzeitverletzten Schult, Doorsoun, Huth und Minde gesellten sich nach dem überzeugenden 5:0 in Köln auch noch Dickenmann (Blinddarm-OP) und Pajor (Knieverletzung).
VfL wie entfesselt - Twente ohne Chance
Der Spielfreude der Wölfinnen tat dies aber keinen Abbruch. Von Beginn an waren die Rollen im Duell zwischen dem deutschen Meister und seinem niederländischen Pendant klar verteilt. Der VfL agierte, kombinierte und marschierte fast unentwegt nach vorne - Twente stand von Beginn an tief in der eigenen Hälfte und versuchte mit zwei dichten Defensivreihen Schlimmeres zu verhindern.
Dies gelang dem Team des deutschen Trainers Tommy Stroot genau 24 Minuten. Dann war der Bann bei Wolfsburg gebrochen: Jakabfi besorgte nach einem tollen Schnittstellenpass von Engen das 1:0 (24.). Die verdiente Führung tat der Motivation der Wölfinnen aber keinen Abbruch. Im Stile einer Spitzenmannschaft schnürte die Lerch-Elf ihren Gegner regelrecht um deren Strafraum ein und produzierte eine Vielzahl an guten Torchancen.
Für den nächsten Treffer sollte sich erneut die auffällige Jakabfi verantwortlich zeichnen, die nach einem Popp-Abschluss goldrichtig stand und lässig zum 2:0 einschob (37.). Trotz bester Gelegenheiten - Popp (42.) und Jakabfi (44.) vergaben aus aussichtsreichen Positionen - ging es beim Stand von 2:0 für den Favoriten in die Kabine.
Skandinavierinnen machen Druck
Nach dem Seitenwechsel kannte das Spiel weiterhin nur eine Richtung. Gerade das skandinavische Trio Harder, Engen und Gunnarsdottir sorgten für mächtig Betrieb. Und auch Wolfsburgs niederländische Vizeweltmeisterin Bloodworth, in der Innenverteidigung nahezu beschäftigungslos, schaltete sich nun zunehmend in das Offensivspiel ein. So verwunderte es nicht, dass die 24-Jährige nach einer Ecke zum 3:0 traf (60.). Für klare Verhältnisse sorgten schließlich Harder, nach Vorarbeit von Jakabfi (71.), und Rolfö (78.) mit ihren Toren zum 4:0 bzw. 5:0.
Der Schlusspunkt setzte Bloodworth mit einem sehenswerten Freistoß zum 6:0 (89.). Damit steht der VfL mit einem Bein in der nächsten Runde. Das Rückspiel findet am 30. Oktober (19 Uhr) in Enschede statt. In der Bundesliga geht es für die Wölfinnen am kommenden Sonntag (14 Uhr) beim 1. FFC Frankfurt weiter.