Im heimischen Stadion erwischten die Wolfsburgerinnen einen Blitzstart der skurrilen Art: Die norwegische Schlussfrau Norström bekam eine Flanke nicht richtig zu greifen, der Ball tänzelte daraufhin die Oberkante der Latte entlang und fiel am zweiten Pfosten wieder ins Spielfeld. Dort war Popp zur Stelle und traf aus kurzer Distanz zum 1:0 (2.).
Rolfö trifft den Pfosten - Kiedrzynek verhindert Auswärtstor
Die Norwegerinnen, bei denen unter anderem die 30-malige deutsche Nationalspielerin Isabell Bachor in der Startelf stand, zeigten sich vom frühen Rückstand zunächst unbeeindruckt, VfL-Schlussfrau Kiedrzynek musste in den Folgeminuten mehrfach eingreifen - darunter eine Glanzparade nach einer Ecke (6.). Nach einer knappen Viertelstunde zog sich Lilleström dann aber doch weit zurück und erwartete den noch amtierenden deutschen Meister gegen den Ball in einem dicht gestaffelten 5-4-1-System.
Wolfsburg erspielte sich zwar eine drückende optische Überlegenheit, fand aber nur selten Räume im vorderen Drittel. Die besten Möglichkeiten verzeichnete Rolfö, die zunächst nach einer Einzelaktion an Norström scheiterte (18.) und dann mit einer Direktabnahme nur den Innenpfosten traf (25.). Ansonsten sorgte nur Popp noch einmal für Gefahr, die Kapitänin setzte einen Fallrückzieher links daneben (35.). Die Norwegerinnen wagten sich nur noch äußerst sporadisch nach vorne, kamen kurz vor der Pause aber tatsächlich um ein Haar zum Ausgleich: Kiedrzynek entschärfte einen harten Abschluss von Lie glänzend und verhinderte das mögliche Auswärtstor für den LSK (42.).
Popp steht wieder goldrichtig - Wolfsburg erhöht
Nach dem Seitenwechsel fand der VfL - auch dank personeller (Saevik für Blomqvist) und taktischer (Rolfö übernahm die Sturmspitze) Veränderungen - allerdings deutlich besser zum Kombinationsspiel, die Spielzüge kamen nun deutlich besser geölt daher. Popp (54.) und Engen (56.) ließen gute Möglichkeiten liegen, dann stand Popp zum zweiten Mal an diesem Abend goldrichtig und staubte nach einer von Norström unzureichend abgewehrten Rauch-Flanke zum 2:0 ab (59.).
In der Folge nahmen die Gastgeberinnen wieder einen Gang raus und verwalteten die Führung. Saevik (73.) sowie die sehr auffällige Rolfö (78.) hätten für eine noch bessere Ausgangslage sorgen können, am Ende musste der VfL aber auch froh sein, kein Auswärtstor der Norwegerinnen zugelassen zu haben: Lilleströms Kapitänin Haavi vergab kurz vor Schluss eine riesige Chance auf den Treffer für die Außenseiterinnen (88.).
Nach sechs Monaten Leidenszeit: Comeback für Pajor
So nimmt der VfL einen komfortablen Vorsprung mit ins Rückspiel, das am kommenden Mittwoch (14 Uhr) aufgrund der norwegischen Einreisebeschränkungen im ungarischen Györ stattfinden wird. Zuvor steht noch das Bundesligaspiel beim SV Meppen am Sonntag (14 Uhr) an. Dann könnte auch Angreiferin Pajor wieder eine größere Rolle spielen. Die Polin, die wegen einer Knie-Operation seit dem Champions-League-Finale Ende August nicht mehr auf dem Platz gestanden hatte, feierte mit ihrer Einwechslung in der Schlussphase (85.) ihr Comeback nach einem halben Jahr Leidenszeit.