Fußball-Vereine Freundschaftsspiele

Wolfsburger Aufbauhilfe für Baku beim Comeback gegen Lens

"Mit Toren zu helfen ist immer schön"

Wolfsburger Aufbauhilfe für Baku beim Comeback

Traf zur Führung gegen Lens: Ridle Baku.

Traf zur Führung gegen Lens: Ridle Baku. IMAGO/Christian Schroedter

Das 1:1 beim Vergleich gegen RC Lens beurteilte Niko Kovac zwar als "guten Test" - womit Wolfsburgs Coach allerdings keinesfalls behaupten wollte, dass auch alles gut gelaufen war in seinem Team. "Wir haben gesehen, dass wir in einigen Bereichen zulegen müssen, gerade im Defensivverbund, zumal wir jetzt ein bisschen anders verteidigen als in der letzten Saison."

Womöglich bewusst sprach der 51-Jährige allgemein gehalten vom "Verbund", um mit einzelner Kritik sparen zu können. Offen zu erkennen waren jedoch vor allem im ersten Durchgang die Problemstellen auf den Außen der Viererkette, besetzt von Kilian Fischer (rechts) und Bartol Franjic (links), die Frankreichs Vizemeister ein ums andere Mal für gefährliche Vorstöße vor das VfL-Tor nutzte.

Ein Torerfolg blieb den Gästen jedoch ebenso verwehrt wie den eine Stunde lang harmlosen Gastgebern, die schließlich ausgerechnet Ridle Baku nach 76 Minuten in Führung brachte. "Über den Treffer habe ich mich natürlich sehr gefreut", so der 25-Jährige, der das erste Trainingslager der Wolfsburger vor gut einer Woche in Seefeld/Österreich wegen einer Adduktorenverletzung nur als Rekonvaleszent bestritten hatte. "Ich bin seit Dienstag wieder voll im Training und der Mannschaft mit Toren helfen zu können, ist immer schön."

Konditionell bin ich fit und ich kenne ja auch die Abläufe.

Ridle Baku

Eine kleine Aufbauhilfe dürfte der gezielte Kopfball nach schöner Vorarbeit von Lukas Nmecha, den Yannick Gerhardt in Szene gesetzt hatte, somit für den Nationalspieler gewesen sein. "Natürlich war es schade, dass ich einige Einheiten mit dem Team verpasst habe. Aber ich konnte ja trotzdem etwas tun. Konditionell bin ich fit und ich kenne ja auch die Abläufe", so Baku, der womöglich auch dank der Verletzungspause etwas quirliger gewirkt habe als die Kollegen, wie Kovac mutmaßte.

"Nach vorne hat es mir in der zweiten Halbzeit sehr viel besser gefallen als in der ersten", urteilte der Trainer, der auch die stabilere Defensive mit Baku rechts hinten lobte. "Ridle ist ein Spieler, der gerne nach vorne geht und dort auch seine Stärken hat. Die wollen und müssen wir nutzen. Schön, dass er ein Tor erzielt hat. Auch defensiv hat er es gut gemacht. Er hat sich dort gewehrt, hat seinen Mann gestanden. Er muss nach hinten seine Stärken insgesamt noch besser zum Vorschein bringen, das war heute ganz ordentlich von ihm."

VfL ist müde und kassiert den Ausgleich

Die über weite Strecken blassen Wolfsburger mussten dennoch auf bittere Weise noch den Ausgleich schlucken. Ein strammer hoher Ball von der Seite ins lange Eck, geschlagen von Deiven Machado, prallte in der 81. Minute vom Pfosten zurück Richtung Keeper Philipp Schulze und dann ins Tor zum leistungsgerechten 1:1-Endstand. Für die Schwächephasen seiner Spieler seien die intensiven Einheiten der vergangenen Tage und Wochen verantwortlich, analysierte Kovac vor dem zweiten Trainingslager in der kommenden Woche in Donaueschingen. "Wir wollen die Zeit nutzen. Jetzt müssen wir versuchen, die Frische reinzubekommen. Die Jungs, das merkt man, sind schon noch ein bisschen müde von den Trainingseinheiten, die wir hatten."

Michael Richter