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"Wir wollen den Menschen ein Lächeln schenken"

Griechenland: Stürmer und Trainer im CNN-Exklusiv-Interview

"Wir wollen den Menschen ein Lächeln schenken"

Will die Politik ausblenden: Griechenlands Georgios Samaras, hier gegen Russlands Shirokov (re.).

Will die Politik ausblenden: Griechenlands Georgios Samaras, hier gegen Russlands Shirokov (re.). Getty Images

Samaras, Stürmer beim schottischen Traditionsklub Celtic Glasgow, sagt zwar einerseits, er würde sich nicht explizit um die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland kümmern, weiß aber ganz genau, was ein Sieg gegen die Löw-Elf und der damit einhergehende Einzug ins Halbfinale für das krisengeplagte Volk der Hellenen bedeuten würde.

"Wir spielen nicht für uns oder für Geld. Wie spielen für die Nationalmannschaft, wir spielen für die Geschichte und für die elf Millionen Menschen zu Hause, denen wir ein Lächeln schenken wollen", so Samaras gegenüber CNN World Sport vor dem Aufeinandertreffen mit dem DFB-Team (LIVE!-Ticker ab 20.45 Uhr bei kicker.de).

Samaras will die politische Bedeutung der Partie nicht an sich heranlassen. Das Team sei völlig auf den Sport fokussiert, will sich nicht ablenken lassen und konzentriere sich "einzig und allein auf den Fußball".

Die Mannschaft des portugiesischen Trainers Santos sei ein "verschworener Haufen, wie eine Familie". Darin sieht Samaras auch die Stärke Griechenlands. Es gebe keine "Egoismen im Team", jeder stehe für den anderen ein. Und wenn die Spieler nach Erfolgen die Bilder aus der Heimat sehen, "feiernde und Fahnen schwenkende Menschen auf den Straßen, mit einem Lächeln auf dem Gesicht", dann mache dies auch die Spieler stolz.

Nationaltrainer Santos hofft derweil, dass seine Spieler die aktuelle Entwicklung in ihrem Heimatland zumindest für die Zeit des Spiels wirklich ausblenden können. "Die Gesamtsituation in Griechenland betrifft uns natürlich hier. Die Spieler haben Familie und Freunde in der Heimat, sie machen sich Sorgen. Ich habe sie gebeten, das alles während des Spiels zu vergessen und sich auf den Fußball zu konzentrieren, zu zeigen, dass sie wahre Kämpfer sind."

Santos: "Wir müssen einen klaren Kopf haben"

Die griechischen Nationalspieler sollen aus der Wirtschaftskrise einen Schuss Extramotivation ziehen und ein Plus an Leidenschaft. "Aber sie dürfen nicht die Konzentration verlieren", so der Portugiese gegenüber CNN World Sport. "Wir müssen einen klaren Kopf haben. Wenn wir uns nur durch unser Herz und unsere Emotionen leiten lassen, bekommen wir ein Problem."

Kann Griechenland den Triumph von 2004 wiederholen? "Wir träumen davon", sagt der Rehhagel-Nachfolger. "Und manchmal wiederholt sich die Geschichte ja. Ich habe im Gespür, dass unser Weg hier noch nicht zu Ende ist."

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