Bayern

Abstieg, Relegation oder direkter Klassenerhalt für den SVS?

SVS muss seinen Negativlauf brechen

"Wir müssen nur auf uns schauen": Abstieg, Relegation oder direkter Klassenerhalt für Schalding?

Gegen die Kickers gab es für Schalding (vorne) nichts zu holen, jetzt muss Zählbares gegen den kleinen Club her.

Gegen die Kickers gab es für Schalding (vorne) nichts zu holen, jetzt muss Zählbares gegen den kleinen Club her. IMAGO/foto2press

Regionalliga Bayern

Die Chancen auf den direkten Klassenerhalt waren gering - nach dem 0:3 daheim gegen die Würzburger Kickers kommt es nun auf Faktoren an, die der SV Schalding nicht selbst beeinflussen kann. Sollte alles seinen ursprünglich angedachten Lauf nehmen, muss der SVS für den Verbleib in der Regionalliga Bayern erstmals den Umweg über die Relegation nehmen. Doch auch die Gefahr des Direktabstiegs ist vor dem letzten Spieltag noch nicht gebannt. Entsprechend groß war der Frust am Samstag am Reuthinger Weg.

Belastend für alle Beteiligten ist freilich die Unklarheit, wie es nach dem letzten Spiel beim 1.FC Nürnberg II weitergeht. Sollte Schalding verlieren und gleichzeitig Bamberg (daheim gegen Bayern II) sowie der TSV Buchbach gegen Aubstadt siegen, droht Schalding noch auf Rang 17 abzurutschen - falls die Buchbacher auch noch in Sachen Torverhältnis vorbeiziehen (aktuell fünf Treffer schlechter als der SVS). Von daher lautet die klare Forderung von Sportchef Markus Clemens. "Wir müssen nur auf uns schauen und alles daran setzen, in Nürnberg was zu holen. Es geht darum, unseren Tabellenplatz abzusichern. Und das haben wir selbst in der Hand."

X-Faktor Schwaben Augsburg

Tatsächlich könnten die Schaldinger als Tabellen-15. am Ende sogar noch direkt in der Liga bleiben. Der Grund: In der Bayernliga Süd haben bis auf Schwaben Augsburg alle Teams auf den Aufstieg verzichtet. Sollte auch der aktuelle Zweite absagen, dürften Meister und Vizemeister der Bayernliga Nord direkt aufsteigen - und die Relegation in der Regionalliga könnte entfallen. Der 15. und 16. der Regionalliga hätten in diesem Fall den Klassenerhalt sicher, Meister und "Vize" der Bayernliga Nord stiegen dann auf. Zudem würde der Tabellenvorletzte und der Dritte der Nord-Staffel um einen freien Platz spielen, der aber nur bei einem Würzburger Drittliga-Aufstieg vergeben werden würde.

Für den Fall, dass Schwaben Augsburg den Aufstieg annimmt, hat der Verband den Vereinen am Freitag verschiedene Relegationsszenarien vorgestellt und um Abstimmung für ein Model gebeten. Zwei Regionalliga-Plätze bei drei Teilnehmern wären dann frei.

"Allein schon aus diesem Grund müssen wir uns mit der Relegation beschäftigen", sagt Spielertrainer Stefan Köck und fügt an. "Natürlich rechnet man in so einer Situation alle Möglichkeiten durch. Aber das gilt nur für uns Verantwortliche. Von den Spielern wollen wir das alles fernhalten, sie sollen sich nur auf die Leistung auf dem Platz konzentrieren." Dort lief es in den letzten Wochen gar nicht mehr rund, gegen Würzburg setzte es schon die fünfte Pleite in Serie. Immer wieder musste der SVS zuletzt auf Spieler, vor allem erfahrene, verzichten. "Es kam in dieser Saison sehr viel zusammen, das du nicht planen kannst. Leider haben wir es nicht geschafft, all diese Rückschläge entsprechend zu kompensieren und wegzustecken", sagt Köck.

Im Kopf nicht mehr frei

Hinzu kommt: Viele Spieler seien nach der Negativserie vom Kopf her nicht mehr frei, urteilen Köck und Clemens unisono. Was man nun in der letzten Woche der Saison tun kann? "Gespräche führen, trainieren, wieder Gespräche führen und auf allen Ebenen ganz hart arbeiten", sagt Clemens. Routinier Chris Brückl, der nach Oberschenkelproblemen gegen Würzburg passen musste, fügt an: "Wir dürfen uns auf gar nichts verlassen. Gerade am letzten Spieltag passieren immer wieder verrückte Dinge, das haben wir schon alles erlebt."

Das Positive aus SVS-Sicht: Schon ein Punkt beim kleinen Club verhindert auf jeden Fall einen direkten Abstieg. "Wir sind nicht auf Beten und Hoffen angewiesen, sondern können die Dinge selbst regeln", sagt Köck. Wie man das Spiel angehen werde, ließ der Coach offen. Auf jeden Fall braucht Schalding in der Offensive mehr Durchschlagskraft. In den letzten fünf Partien gab es nur magere drei Treffer. Auch mit Blick auf die Relegation wäre ein Erfolgserlebnis in Nürnberg extrem wichtig, gibt Köck zu. "Es ist die große Aufgabe, den Negativlauf zu brechen. Wir haben jetzt eine Woche Zeit, um ein sehr, sehr schwieriges Auswärtsspiel erfolgreich zu gestalten. Aber ich bin guter Dinge, dass wir es schaffen."

Andreas Lakota, jam

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