Handball

Handball-WM: Wir haben Wolff und ein neues magisches Dreieck

Die Handball-Kolumne von Füchse-Boss Bob Hanning

Wir haben Wolff und ein neues magisches Dreieck

Zwei, die Bob Hanning besonders überzeugten: Juri Knorr (li.) und Andreas Wolff (re.).

Zwei, die Bob Hanning besonders überzeugten: Juri Knorr (li.) und Andreas Wolff (re.). imago images (3)

Ich schiebe das Kurzfazit vor meine Analyse: Das Spiel um Platz fünf haben wir völlig verdient gewonnen und dabei etliche vielversprechende Prozesse für die Zukunft angeschoben. Der nächste Schritt wäre der in ein Halbfinale, der Kampf um eine Medaille - und das im nächsten Januar vor eigenem Publikum. Durch den Sieg über Norwegen haben wir uns zudem die Chance auf ein Heimturnier bei der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris erhalten. Die Außendarstellung der deutschen Mannschaft hätte in meinen Augen besser nicht sein können.

Das letzte WM-Spiel der DHB-Auswahl ist schnell erzählt. Wer Andreas Wolff in der aktuellen Form im Tor hat, braucht vor niemand Angst zu haben. Für mich steht er völlig zu Recht im All-Star-Team. Wir haben zu Beginn schöne Tore herausgespielt, uns einen deutlicheren Vorsprung aber durch ausbaufähiges Rückzugverhalten selbst verwehrt. Dennoch sind wir mit einer verdienten Führung in die Pause gegangen.

Besonders das neue goldene Dreieck bestehend aus Julian Köster, Juri Knorr und Johannes Golla machte mir wieder viel Freude. Ich sage es sogar ganz offen: Die Spieler drum herum können wir beliebig austauschen, aber dieses Dreieck kann für uns ein magisches werden.

Höchste Anerkennung fürs "Team hinterm Team"

Dass Alfred Gislason clever gewechselt hat, ist uns nach der Pause entgegengekommen. Wir konnten frische Kräfte wie Kai Häfner bringen, die neue Impuls gesetzt haben. Auch Luca Witzke hat gegen zu passive Norweger immer wieder Platz gefunden. Sander Sagosen & Co. agierten in der Schlussphase ein wenig wie das Kaninchen vor der Schlange. Die Norweger wussten spätestens als sie Wolff vor sich stehen sahen, dass es in diesem Spiel für sie nichts zu holen gibt.

Ich möchte nicht nur der Mannschaft und Bundestrainer Gislason ein Kompliment aussprechen. Auch das "Team hinterm Team" mit Sportvorstand Axel Kromer, Co-Trainer Erik Wudtke, Torwarttrainer Mattias Andersson und der medizinischen Abteilung um das Urgestein Reinhold Roth verdient höchste Anerkennung.

Bob Hanning (54) hat die Füchse Berlin von der 2. Liga bis in die Champions League geführt, den DHB in acht Jahren als Vizepräsident auf links gedreht und einen Spiegel-Bestseller (Hanning. Macht. Handball.) geschrieben. In seiner Kolumne analysiert er für den kicker die Geschehnisse rund um Nationalmannschaft und Bundesliga.

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