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Norwegen in Trümmern: "Wie erste Runde Pokal" - Berlins Keeper Rune Jarstein fürchtet Hertha-Spott

Berlins Keeper entschuldigt sich bei Landsleuten

"Wie erste Runde Pokal" - Jarstein fürchtet Hertha-Spott

Er war völlig niedergeschlagen nach der Klatsche in Stuttgart: Norwegens Nationalkeeper Rune Jarstein.

Er war völlig niedergeschlagen nach der Klatsche in Stuttgart: Norwegens Nationalkeeper Rune Jarstein. imago

"Das war beschämend", erklärte Torhüter Rune Jarstein vom Bundesligisten Hertha BSC nach dem krachenden 0:6 gegen eine spielfreudige deutsche Mannschaft, "ich habe mich lange nicht mehr so klein gefühlt. Entschuldigung, Norwegen!"

Havard Nordtveit von 1899 Hoffenheim schimpfte anschließend: "Wir waren nicht gut genug, 6:0 ist einfach zu viel, auch wenn Deutschland Weltmeister ist. Das darf nicht passieren. Wir hatten ein bisschen zu viel Angst." Für Norwegen war es die höchste Niederlage in einem Qualifikationsspiel seit dem 0:9 gegen die Niederlande um Johan Cruyff 1972.

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Coach Lars Lagerbäck sprach nach der schlimmsten Pleite seiner langen Laufbahn als Nationaltrainer (bis dato ein 0:3 mit Schweden gegen Deutschland) von einer "Lehrstunde": "Das tut weh, wir können es viel besser."

Jarstein: Mit einem Headset beim Training?

Entsprechend hart waren die Reaktionen in der Heimat. "Das war wie erste Runde Pokal, Norwegen sah aus wie ein Viertligist", spottete Fernsehexperte Kjetil Rekdal bei "TVNorge". Die Zeitungen schrieben durchweg von einer "Demütigung". "Es war, als hätte ein alter norwegischer Gebrauchtwagen versucht, mit einem Formel-1-Monster aus dem Mercedes-Benz-Museum mitzuhalten", kommentierte die "Dagsavisen" blumig.

Lagerbäck mahnte nach seinem erst fünften Spiel im Amt, man dürfe jetzt "nicht in Panik verfallen". Jarstein blickte derweil mit Sorge auf seine Rückkehr zur Hertha. Das Regenerationstraining am Dienstag wolle er mit einem Headset bestreiten, sagte der Torhüter, "damit ich nicht höre, was sie sagen".

Wenn du Eis bestellst, sind sechs Kugeln schon nicht wenig. Die runterzuschlucken ist schon schwierig.

Hertha-Coach Pal Dardai

Mittlerweile hat sich auch Hertha-Coach Pal Dardai zu Wort gemeldet: "Rune ist Profi, er kann trennen zwischen Nationalmannschaft und Klub. Nach 20 Minuten habe ich mir es nicht mehr angeguckt. Da hat man schon gesehen, dass es nicht wenig sein wird. Trotzdem war er der beste Spieler. Es tut bestimmt weh." Anschließend verbildlichte der Ungar die Situation noch. "Wenn du Eis bestellst, sind sechs Kugeln schon nicht wenig. Die runterzuschlucken ist schon schwierig. Sechs Gegentore sind noch schwieriger."

msc/sid