3. Liga

"Wie ein Märchen" - Meppen zwischen Euphorie und Demut

"Energieleistung" untermauert Heimmacht der Emsländer

"Wie ein Märchen" - Meppen zwischen Euphorie und Demut

Hat einen Lauf: Meppens Top-Torjäger und Scorer Luca Tankuli.

Hat einen Lauf: Meppens Top-Torjäger und Scorer Luca Tankuli. imago images/Eibner

"Ich weiß gar nicht, was hier gerade passiert. Es fühlt sich wirklich an wie ein Märchen. Wir haben eine Welle, auf der schwimmen wir gerade und das ist unfassbar", fasste Torschütze René Guder nach Abpfiff des Spiels gegen den HFC die aktuelle Situation am Mikrofon von "Magenta Sport" zusammen. Vor allem vor heimischem Publikum ist der SV eine Macht, gewann sieben der zehn Spiele und holte allein dadurch 22 Zähler. Hinzu kommt, dass Meppen das Gewinnen wieder gelernt hat und mit elf Dreiern hinter Magdeburg die zweitmeisten Siege einfuhr.

Eine "Alles-oder-Nichts-Taktik" wollte Meppens Trainer Rico Schmitt dahinter zwar nicht bescheinigen, gab aber zu: "Sicher kann man sagen: Wir sind jetzt nicht für ein Remis strukturiert. Entweder kriegt man fünf Dinger - zwei Mal fünf Dinger (Anm. d. Red.: Meppen verlor je 0:5 gegen Mannheim und Braunschweig)  - oder wir sind auch gut dabei, um Spiele zu gewinnen."

Mit "Energieleistung" zum elften Sieg

Und genau diese Risikobereitschaft sorgte auch gegen Halle dafür, dass eine eigentlich ausgeglichene und intensive Partie zugunsten der Meppener kippte. Guder nannte es "den Willen vor dem Tor", den das Team wiedergefunden habe, Schmitt sprach von einer "Energieleistung" seiner Mannschaft. Großen Anteil hatte allerdings auch der Lauf, den Tankulic zurzeit hat. Denn der Meppener bereitete gegen Halle zwei Treffer vor und traf zweimal selbst. Er war an 15 der 32 Meppener Tore beteiligt und ist mit elf Treffern einer der Top-Torjäger der Liga - und damit eine der Säulen der erfolgreichsten Drittliga-Hinrunde der Emsländer.

Dennoch bleibt man im Emsland auf dem Boden und will erst über die Anpassung von Saisonzielen sprechen, wenn der Klassenerhalt rechnerisch erreicht ist. "Natürlich ist das zum Abschluss ein fantastisches Gefühl, aber ich weiß auch, wo ich herkomme" zeigte sich Schmitt demütig. Er sei dankbar gewesen, nach einem Jahr ohne Traineranstellung in Meppen untergekommen zu sein und trotz des sportlichen Abstiegs die Chance zu bekommen, sein Werk in Meppen fortzusetzen.

aja