Über der Partie zum Abschluss des 36. Spieltags in der Premier League stand groß das Wort Existenzkampf: West Ham United und Watford konnten sich mit einem Sieg im direkten Aufeinandertreffen am vorvorletzten Spieltag den Klassenerhalt sichern. Ehe im Olympic Stadium der Ball rollte, kam die Nachricht eingetrudelt, dass der erste Premier-League-Aufsteiger feststeht: Durch das 1:2 von West Brom bei Huddersfield Town durfte Leeds United die Rückkehr ins englische Oberhaus feiern - nach 16 Jahren.
In London sollte ab 21 Uhr aber dafür kein Gedanke mehr verschwendet werden. Beide Teams waren letztmals am vergangenen Samstag im Einsatz und legten dementsprechend vom Start weg ein hohes Tempo an den Tag. Die Hammers bereits nach sechs Minuten mit durchschlagendem Erfolg: Antonio, beim jüngsten 4:0 in Norwich mit vier Toren herausragender Akteur, traf links im Strafraum aus der Drehung durch die Beine von Foster zur Führung. Vier Minuten später landete die punktgenaue Flanke von Bowen auf dem Kopf des aufgerückten Soucek, der technisch anspruchsvoll auf 2:0 stellte (10.).
Watford war um eine Antwort bemüht, doch Sarr und Cleverley scheiterten binnen Sekunden am parierenden Fabianski und blockenden Ogbonna (12.). Die Hornets rannten ansonsten oft planlos an, spielten zudem fast immer einen Pass zu viel. West Ham machte es auf der Gegenseite vor, wie Effizienz geht: Rice schlenzte die Kugel links am Strafraum ansatzlos ins rechte Eck - 3:0 (36.). Watford hätte vor dem Wechsel noch verkürzen können, doch Dawson köpfte aus kurzer Distanz drüber (45.+2).
Deeney lässt Hoffnung aufkeimen
Mit dem Seitenwechsel bewies Watford Moral und nutzte die angestaute Wut im Bauch: Nachdem Kabasele noch knapp vorbeigeköpft hatte (48.), stand Deeney nach Doucourés Pfostenschuss goldrichtig und verkürzte auf 1:3 (49.). In der Folge rollte Angriffswelle um Angriffswelle in Richtung Hammers-Gehäuse, doch wie im ersten Abschnitt fehlte den Hornets zu häufig die nötige Power im letzten Drittel.
Nach 73 Minuten wäre beinahe die endgültige Entscheidung gefallen, doch Joker Haller scheiterte mit seinem gedankenschnellen Heber an einem Blitz-Reflex von Foster. In der Schlussviertelstunde plätscherte die Partie vor sich hin, ehe ihr Referee Martin Atkinson ein Ende setzte. Durch den erst sechsten Heimsieg in dieser Saison bleiben die Hammers mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit (sechs Punkte und zwölf Tore Vorsprung) erstklassig, während Watford weiter bangen muss. Und die letzten beiden Aufgaben haben sich gewaschen: Erst ist am nächsten Dienstag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) Manchester City zu Gast, am Sonntag darauf geht es im Saisonfinale zum FC Arsenal.