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Bayern Amateure suchen nach der Konstanz

Nach zwei Niederlagen in Folge

Wenn der Nachwuchs stagniert: Bayern Amateure suchen nach der Konstanz

Talentiert, aber wirkungslos: Bayerns Jugend strauchelt seit mehreren Wochen

Talentiert, aber wirkungslos: Bayerns Jugend strauchelt seit mehreren Wochen IMAGO/Beautiful Sports

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Die Drittligameisterschaft von FC Bayern München II wirkt derzeit wie eine angestaubte Anekdote aus längst vergessenen Zeiten. Dabei ist es keine zweieinhalb Jahre her, dass die Reserve des Rekordmeisters die Drittligaspielzeit 2019/20 auf Platz 1 abgeschlossen hatte. Mittlerweile ist der FCB-Nachwuchs in der unteren Tabellenhälfte der bayerischen Regionalliga gestrandet (Rang 11); nur noch drei Punkte trennen die Münchner vom ersten Relegationsplatz (15), vier vom ersten direkten Abstiegsplatz (17).

Chefcoach in der Kritik

Angesichts dieser Rückentwicklung prasselte zuletzt viel Kritik auf Martin Demichelis ein, der Alleinverantwortliche ist der argentinische Trainer jedoch nicht. Das wurde bei den jüngsten beiden Partien offenbar, als der 41-Jährige aufgrund seiner Coronaerkrankung von Co-Trainer Stefan Buck vertreten wurde und der Abwärtstrend weder gegen Fürth II (2:4) noch in Aubstadt (0:2) besser wurde. Immerhin redete Buck im Gegensatz zu Demichelis nach den Niederlagen aber Klartext. „Sehr enttäuscht von meinem Team” zeigte sich der 42-Jährige Ex-Profi (19 Bundesligaspiele zwischen 2007 und 2009 für den KSC) nach der Pleite in Aubstadt, nachdem er die Niederlage gegen die Kleeblätter geharnischt kommentiert hatte: „Wie wir heute aufgetreten sind, kannst du keine Spiele gewinnen.”

Dass Demichelis hingegen zu notorischer Schönfärberei neigt, mag beim Abwärtstrend der Münchner durchaus eine Rolle spielen. Wenn ein Trainer etwa nach einem 0:1 beim Tabellenletzten Augsburg II erklärt, dass ihm "die Jungs leidtun", da sie ja so "eine tolle Trainingswoche hatten", dann verkörpert dies gewiss nicht das berühmte „Mia san mia”, für das der FC Bayern landes- und europaweit respektiert oder gar gefürchtet wird. Auch die Stagnation oder fehlende Entwicklung etlicher Spieler liegt in der Verantwortung des Trainers.

Und dennoch liegen die Probleme tiefer. Obwohl Nachwuchsleiter Jochen Sauer (50) betont, dass "die besten U-19-Spieler weiterhin in der U 21 spielen sollten", liegt der Fokus in dieser Spielzeit doch stark auf der UEFA Youth League. Doch auch mit Verstärkung aus der Regionalligamannschaft (Torhüter Johannes Schenk, Defensivspieler Justin Janitzek oder Mittelfeldakteur Yusuf Kabadayi) unterlagen die A-Junioren des Rekordmeisters am Dienstag den bis dahin punktlosen Tschechen von Viktoria Pilsen mit 1:2 und rangieren damit nach der Hinrunde mit nur zwei Zählern auf dem letzten Platz.

Auch in der U-19-Bundesliga belegt der FC Bayern München lediglich Rang 7. Es hakt gewaltig beim Nachwuchs des Rekordmeisters - nicht nur beim Drittligameister 2019/20.

Matthias Horner