Champions League

Watzke: "Dem BVB geht es deutlich besser, als viele glauben"

Warum der Klubboss keinen Umbruch erwartet und auf Liverpool verweist

Watzke: "Dem BVB geht es deutlich besser, als viele glauben"

Will ins Champions-League-Viertelfinale, aber nicht aus finanziellen Gründen: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.

Will ins Champions-League-Viertelfinale, aber nicht aus finanziellen Gründen: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. picture alliance/dpa

So sehr Spieler und Fans auch auf das Duell mit der PSV Eindhoven hinfiebern: An diesem Mittwochabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) entscheidet sich noch nicht, ob diese Saison in ein paar Wochen als gute oder schlechte in die BVB-Geschichte eingehen und was aus Trainer Edin Terzic wird.

"Am Ende des Tages entscheidet es sich in der Bundesliga", sagte Hans-Joachim Watzke vor dem Champions-League-Achtelfinalrückspiel im DAZN-Interview. "Es kann keine gute Saison geben, in der wir am Ende nicht in der Champions League spielen." Das Ende der Borussia wäre aber auch das nicht, betont Dortmunds Klubboss.

"Das wird dann unter den Teppich gekehrt"

"Liverpool war letztes Jahr auch nicht drin, da haben die auch nicht gesagt: Jetzt lösen wir den Verein auf. Es geht einfach weiter, und dieses Jahr stehen sie wieder oben. Das ist ja das Schöne am Fußball." Und diese Saison zeige einfach, dass "die anderen auch nicht schlafen und die Bundesliga in Gänze besser geworden ist".

zum Spiel

Oder ist der BVB, im Vorjahr immerhin noch um ein Haar Meister, einfach schlechter geworden? "Dem BVB geht es deutlich besser, als viele glauben", stellt Watzke klar. "Es verschieben sich ja auch die Realitäten. Man liest häufig, dass die Saison nicht gut ist. Fakt ist, es hat in dieser Saison Dinge gegeben, die nicht so gut waren, es hat aber auch eine ganze Menge gegeben, die gut gelaufen sind. Nur, das wird dann irgendwie so ein bisschen unter den Teppich gekehrt."

Säulen, Hoffnungsträger - und das Ende einer Ära? Der BVB in der Kaderanalyse

Zwar wünscht sich auch Watzke, "dass wir in der Bundesliga ab und zu ein bisschen flüssiger spielen - das räume ich gerne ein"; und wenn einer sagt, er erkenne Terzics Spielidee nicht, würde er durchaus "entgegen, dass die Momentaufnahme in manchen Spielen vielleicht ein bisschen für ihn spricht". Aber: "Wenn wir letztes Jahr bis zur 89. Minute Deutscher Meister gewesen sind, können wir nicht alles falsch gemacht haben. Und als Edin Terzic in seiner ersten Periode den DFB-Pokal gewonnen hat, haben wir das sicher auch nicht durch schlechten Fußball geschafft."

Watzke erwartet keinen großen Umbruch

Deswegen sieht Watzke auch keinen Grund, den Kader im Sommer rundzuerneuern. "Ich glaube nicht, dass wir den ganz großen Umbruch haben. Wir haben mit Kobel, Schlotterbeck, Bynoe-Gittens, Duranville oder Moukoko sehr viele junge Spieler in unseren Reihen. Es gibt immer mal ein paar andere Ideen, die man hat, aber ein ganz großer Umbruch ist es nicht."

Wie viel Geld für derlei Ideen zur Verfügung steht, entscheidet die Bundesliga-Abschlusstabelle - nicht das Weiterkommen in der Champions League. Das Rückspiel gegen Eindhoven sei "wirtschaftlich völlig nebensächlich", erklärt Watzke ungeachtet der 10,6 Millionen Euro, die die UEFA allein für den Einzug ins Viertelfinale zahlt. "Das ist schönes Geld, aber wir überleben das auch, wenn wir rausfliegen. Sportlich ist das entscheidende Thema. Sportlich wieder zu den besten acht in Europa zu gehören, hat einfach eine Qualität, da müssen wir uns nichts vormachen. Das wäre schon cool."

jpe