Außenseiter Wattenscheid verdiente sich den Punkt gegen die favorisierten Essener mit Herz, taktischer Disziplin und Leidenschaft. SG-Kapitän Grauer dirigierte seine Hintermannschaft geschickt und bestach durch ausgezeichnetes Stellungsspiel. RWE, immer wieder vom spielintelligenten Wedau mit Ideen gefüttert, besaß zwar Feld- überlegenheit, konnte aber über die Flügel kaum etwas ausrichten, weil der Gastgeber dicht machte. Einzige Ausnahme: Eine gefährliche Koen-Flanke, die Schoof knapp vorbeiköpfte (35.). Auf der Gegenseite hing Wattenscheids Torjäger Löbe bis auf zwei Szenen (ein Abseitstor, ein Volleyschuss) in der Luft, weil die Sicherheit gegenüber Offensivaktionen Vorrang genoss und das Mittelfeld nur langsam nachrückte. Die dickste Wattenscheider Chance vereitelte kurz vor dem Seitenwechsel Essens Torwart Kirschstein, als er reaktionsschnell gegen den freistehenden Katriniok parierte.
Thomas Tartemann