Als der FC Liverpool im Februar 2020 schon längst auf Meisterkurs steuerte und 44 Premier-League-Spiele in Folge ohne Niederlage geblieben war, kam der FC Watford und zerstörte die Träume von einer ungeschlagenen Saison. Das damals fulminante 3:0, das Watford weder zum Klassenerhalt verhalf noch Liverpool die Meisterschaft streitig machte, lag anderthalb Jahre später gefühlt eine Ewigkeit - und eine Pandemie - zurück.
Am Samstagmittag waren es dieses Mal die Reds, die Watford beim Debüt von Trainer Claudio Ranieri in die Suppe spuckten. Liverpool, dieses Mal mit einer 17-Spiele-Serie angereist, ließ die Hornets von Sekunde eins an gar nicht ins Spiel kommen und ging noch dazu früh in Führung. Der wieder mal überragende Salah bediente Mané mit einem perfekt gespielten Außenristpass in den Lauf, und der Senegalese schloss mit dem ersten Kontakt vor Foster zum 1:0 ab (9.).
Das Team von Jürgen Klopp musste nicht einmal den ganz großen Druck erzeugen, die schiere Qualität war schon zu viel für überforderte Gastgeber, die es überhaupt nicht schafften, das von Ranieri gewünschte "emotionale Spiel" aufzuziehen. Liverpool ließ Ball und Gegner laufen und legte vor der Pause durch die nächste Traumkombination nach: Milner nahm auf dem linken Flügel Mané mit, der etwas ins Zentrum bog und im richtigen Moment den hinterlaufenden Milner wieder bediente. Der Routinier behielt den Kopf oben und fand Roberto Firmino, der frei vorm Tor stand und mit dem Schienbein einschob (37.).
Salah wieder unwiderstehlich - für Watford wird es ganz bitter
Fast noch einfacher wurde es für den Brasilianer, als Foster eine Grätsche seines eigenen Abwehrspielers (Cathcart) nur so entschärfen konnte, dass Firmino den Abpraller locker und leicht über die Linie drückte (52.). Watford war endgültig gebrochen und wurde nur wenige Augenblicke später auch noch vorgeführt. Salah tanzte im Strafraum auf engstem Raum drei Gegenspieler aus und schlenzte den Ball dann auch noch vorbei an Foster ins lange Eck (54.) - das nächste Traumtor des Ägypters, der momentan eine Klasse für sich ist.
Angesichts des anstehenden Champions-League-Spiels bei Atletico Madrid am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) schaltete Liverpool nach dem 4:0 in den Sparmodus, ließ aber auch so fast gar nichts anbrennen. Stattdessen legte Firmino auf Vorlage des eingewechselten Nico Williams sogar noch einen drauf und schnürte den Dreierpack (90.+1). Durch den fünften Sieg im achten Ligaspiel (drei Remis) springen die Reds zumindest bis zum Abend, wenn Chelsea bei Brentford ran muss, an die Tabellenspitze.