Weil die Gunners ihr drittes Auswärtsspiel der Saison - in dem erstmals Spielmacher Özil starten durfte - offensiv ohne wirklichen Nachdruck begannen, begehrte Schlusslicht Watford nach und nach auf. Und kam zu Chancen: Deulofeus Schlenzer hatte Leno erst im Nachfassen (6.), Cleverleys wuchtigen 20-Meter-Schuss lenkte der Deutsche sehenswert über den Querbalken (11.). Plötzlich wurde Arsenal hinten rein gespielt, fand im Spiel nach vorne kaum statt. Die erste Annäherung ging auf das Konto von 80-Millionen-Mann Pepé (20.).
Özil durch die Schnittstelle
Nur eine Zeigerumdrehung später gewann Ceballos im Mittelfeld die Kugel, Kolasinac trieb sie die linke Seite entlang und bediente im Sechzehner Aubameyang, der etwas zu viel Platz hatte und aus der Drehung trocken ins kurze Eck traf. Erster Schuss aufs Tor, erster Schuss ins Tor. Daraufhin präsentierten sich die Gäste wacher - und weiterhin sehr effektiv: Özil spielte einen Schnittstellenpass auf Maitland-Niles, der legte quer für Aubameyang - Doppelpack, 2:0 (32.). Nach einem üblen Schnitzer von Guendouzi verpassten Deulofeu und Gray (je 35.) den schnellen Anschluss, David Luiz gelang es später, den agilen Deulofeu souverän abzukochen (45.).
Nach Wiederbeginn hatten sich die Hornets wieder gesammelt und spielten mutig nach vorne. Was Arsenal gewährte, die Gunners blieben gedanklich noch eine Weile in der Kabine. Dieser Gedanke drängte sich zumindest auf, als sie einen kurzen Abstoß kläglich verpatzten: Sokratis' Anspiel im eigenen Sechzehner wurde von Deulofeu abgefangen, Cleverley bestrafte fahrige Gäste und schoss ein (53.).
Pereyra schießt selbst - Deulofeu fehlen Zentimeter
Der Anschluss machte aus Arsenal-Sicht alles nur noch schlimmer: Immer wieder Deulofeu (55., 58.) stellte Gäste, die völlig von der Rolle waren, vor schier unlösbare Aufgaben. Der eingewechselte Sarr vergab aus sechs Metern (65.) - durch den ebenfalls eingewechselten Nelson schlossen die Gunners immerhin mal wieder ab (72.). Doch der Spielverlauf ließ sich nicht kippen: In Minute 80 legte David Luiz Pereyra plump im Sechzehner, der Gefoulte verwandelte den fälligen Strafstoß selbst - 2:2, Führung verspielt (81.).
Doch die Hornets, beim Trainerdebüt von Quique Sanchez Flores, wollten mehr - und hätten sich mehr verdient gehabt (31:7 Torschüsse). Deulofeu (84.) und Doucouré (90.+2) hatten das 3:2 auf dem Fuß - bei letzterer Chance hielt Leno stark und einen am Ende schmeichelhaften Punkt fest. Nur deren acht hat Arsenal nach fünf Spieltagen, der Fehlstart ist perfekt. Nun auch fußballerisch.