DFB-Pokal

Was fehlt Gladbach zum Topteam? Kramers "einfaches Rechenbeispiel"

Nationalspieler über Rose und das BVB-Los im Pokal

Was fehlt Gladbach zum Topteam? Kramers "einfaches Rechenbeispiel"

"Es ist natürlich schön, dass wir die Großen schlagen können, aber ...": Christoph Kramer.

"Es ist natürlich schön, dass wir die Großen schlagen können, aber ...": Christoph Kramer. imago images

Gegen Leipzig (1:0), Bayern (3:2) oder Dortmund (4:2) hat Borussia Mönchengladbach in dieser Saison schon gewonnen und ist im Kampf um die Europapokalplätze gerade trotzdem nur noch Außenseiter. Was fehlt den Fohlen für die vorderen Plätze?

"Topmannschaften zeichnet vor allem aus, dass sie von 100 Spielen zu Hause gegen Mannschaften wie Hoffenheim oder Köln 95 bis 98 gewinnen", findet Christoph Kramer im Interview auf der DFB-Website. "Uns würde das aktuell vielleicht 70-mal gelingen. Es ist natürlich schön, dass wir die Großen schlagen können. Aber uns fehlt noch die Konstanz gegen andere Mannschaften."

"Wenn man alle Mannschaften zwischen Platz neun und 18 zweimal besiegt ..."

Zuletzt verlor Gladbach zuhause jeweils mit 1:2 gegen Köln und Mainz und ist nur noch Tabellenachter. Kramer nennt "ein einfaches Rechenbeispiel: Wenn man alle Mannschaften zwischen Platz neun und 18 zweimal besiegt, hat man bereits 60 Punkte und musste dafür nicht einmal gegen eine Topmannschaft gewinnen. Wir lassen gegen solche Mannschaften noch zu viel liegen."

Über den DFB-Pokal bietet sich den Gladbachern immerhin noch ein zweiter Weg nach Europa - und zum ersten Titel seit 1995. "Wir alle lechzen danach, ein Finale zu bestreiten und etwas, wie unser Manager immer sagt, Blechernes mitzunehmen", sagt Kramer. "Die ganze Region giert danach. Es wäre schön, wenn wir uns diesen Traum erfüllen könnten. Aber es verbietet sich eigentlich, bereits von Berlin zu sprechen, wenn man ein Spiel gegen Borussia Dortmund vor der Brust hat."

Rose gegen Dortmund im Pokal? "Für mich nicht so eine große Brisanz"

Der BVB, am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) im Viertelfinale im Borussia-Park zu Gast, ist für den zwölfmaligen Nationalspieler "die vielleicht beste Mannschaft, die noch im Wettbewerb vertreten ist", und damit fast schon ein typischer Gladbacher Gegner. "Ob nun im DFB-Pokal, der Champions League oder der Europa League", sagt Kramer: "Seit ich hier bin, hatten wir echt noch nie Losglück. Diesmal hat uns das Lospech einen echten Kracher beschert."

Allein schon wegen Marco Rose - oder? "Für mich hat das gar nicht so eine große Brisanz", sagt Kramer über den noch Gladbach-Coach, der ab der neuen Saison in Dortmund übernehmen wird. "Ich bin mir sehr sicher, dass Marco Rose nicht zum amtierenden Pokalsieger wechseln möchte, sondern lieber den amtierenden Pokalsieger verlassen würde. Und ich bin mir auch sicher, dass die Vorbereitung auf das Spiel ganz normal sein wird."

jpe