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Warum Theo Upamecano bei Frankreichs 2:2 nicht mitjubeln ließ

Frankreichs kurioser Jubel mit Vorgeschichte

Warum Theo Upamecano beim 2:2 nicht mitfeiern ließ

Du nicht! Theo schubst Dayot Upamecano nach dem 2:2 zurück ins Spielfeld.

Du nicht! Theo schubst Dayot Upamecano nach dem 2:2 zurück ins Spielfeld. Getty Images

Der Weltmeister schien bereits entthront zu sein. Doch weil Kylian Mbappé innerhalb von etwas mehr als 90 Sekunden zweimal traf, meldete sich Frankreich im WM-Finale 2022 gegen Argentinien urplötzlich zurück und erzwang die kaum noch für möglich gehaltene Verlängerung. Nur logisch, dass sich nach dem Ausgleich zum 2:2 eine wilde französische Jubeltraube bildete. Doch warum nur wurde dabei Dayot Upamecano ausgeschlossen?

Als sich der Innenverteidiger des FC Bayern den feiernden Teamkollegen nahe der Eckfahne anschließen wollte, schubste ihn Theo Hernandez wütend zurück aufs Spielfeld und zeigte auf die Seitenauslinie. Upamecano blieb nichts anderes übrig, als den Mitspielern von dort aus beim Jubeln zuzusehen.

Was war in Theo gefahren? Sehr wahrscheinlich hatte der Linksverteidiger eine Regel im Kopf, die es gar nicht gibt. Bei der WM 2018 in Russland hatte sich unter den Spielern wohl der Mythos verbreitet, dass beim Jubeln immer mindestens ein Spieler auf dem Feld verbleiben müsse, um die gegnerische Mannschaft daran zu hindern, das Spiel umgehend fortzusetzen.

Schon 2018 hatte das IFAB klargestellt, dass es diese Regel nicht gibt

2018 war diese kuriose Jubel-Art mehrmals beobachtet worden, 2022 hatten auch die Portugiesen im Achtelfinale gegen die Schweiz (6:1) einmal auf ähnliche Weise ein Tor gefeiert. Dabei hatte das für die weltweiten Fußballregeln zuständige International Football Association Board (IFAB) bereits 2018 gegenüber dem kicker klargestellt, dass es eine solche Jubel-Regel schlichtweg nicht gebe.

Vielmehr heißt es in der Regel 8 ("Beginn und Fortsetzung des Spiels") unter dem Punkt "Anstoß" weiterhin eindeutig: "Alle Spieler, mit Ausnahme des Spielers, der den Anstoß ausführt, befinden sich in der eigenen Spielfeldhälfte." Deshalb darf ein Schiedsrichter das Spiel gar nicht fortsetzen, wenn noch Spieler außerhalb des Platzes oder in der gegnerischen Hälfte feiern.

Zwei Dinge bleiben also bemerkenswert am französischen Jubel gegen Argentinien: dass dieser Regel-Mythos selbst auf der größten Fußallbühne nicht totzukriegen ist - und dass Theo in diesem hochemotionalen Moment überhaupt daran dachte.

jpe

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