Südwest

TuS Koblenz will Pokalsieg in Hoffenheim bestätigen

Pokal-Triumph beschert willkommenen Rückenwind

Vor dem Restrunden-Auftakt gegen Hoffenheim II: TuS Koblenz will Pokal-Erfolg in Trier bestätigen

Verbissener Kampf um den Ball in der Nachspielzeit des Pokal-Krimis mit dem besseren Ende für die gelb gekleidete TuS.

Verbissener Kampf um den Ball in der Nachspielzeit des Pokal-Krimis mit dem besseren Ende für die gelb gekleidete TuS. Matthias Schlenger

Mehr zur Regionalliga Südwest

Spieler gibt es, die will man nicht als Gegenspieler haben. Dylan Esmel, seit 2022 Stürmer der TuS Koblenz, ist so einer. Er kann einstecken, aber auch austeilen. So manches Mal, könnte man meinen, ist er auf dem Platz schon gestorben. Mit seinem Hang zur Theatralik nervt er die gegnerische Verteidigung. Aber er kommt immer wieder zurück. So auch im Rheinlandpokal-Viertelfinale bei seinem Ex-Klub Eintracht Trier, als er nach Vorlage von Armend Qenaj den 1:0-Siegtreffer für den Regionalligisten markierte, womit das Ticket für das Halbfinale gelöst war.

Damit steht der TuS die Tür zum DFB-Pokal 2024/25 weit offen. Denn als erster Halbfinalist ist man klarer Favorit bei sonst noch verbliebenen fünf Verbands- und einem Bezirksligisten - das entspricht im Rheinland der sechst- bzw. siebthöchsten Liga. "Aber so ähnlich sah es vor einem Jahr auch aus, als wir auswärts in Engers gewannen", erinnert sich Verteidiger Daniel von der Bracke, "und dann in Immendorf (damals Bezirksligist, Anm. d. Red.) verloren." Ähnlich sieht es TuS-Präsident Christian Krey: "Wir gehen es mit Demut an", sieht er einerseits die große Chance, sich nach 2017 mal wieder für den DFB-Pokal zu qualifizieren, weiß aber auch um die Gefahr des Scheiterns, wenn man sich zu sicher ist. "Es wird Zeit, dass wir den Pokal mal wieder nach Koblenz holen", sagt von der Bracke, der damals schon dabei war.

Nichtabstiegsplatz in großer Ferne

Nun aber, nachdem man vor der Rekordkulisse von 7.064 Zuschauern den daheim noch ungeschlagenen Oberliga-Spitzenreiter ausgeschaltet hat, liegt der Fokus wieder auf der Liga. "Da haben wir noch einiges vor", kündigt von der Bracke an. Die Pokalspiel-Einstellung könnte auch helfen, wenn es am Samstag bei Hoffenheim II wieder um Punkte geht. Sein Pflichtspieldebüt in Trier bestritt Sandro Porta, der im Sommer von Drittligist Unterhaching gekommen war. Wegen eines Schädelbruchs im Sommer 2023 musste er monatelang pausieren, trug in Trier einen Schaumstoffhelm zum Schutz. "Ein besonderer Moment für mich", sagt Porta, "ein Dank gilt meinen Ärzten und Physios." Den Rückenwind, den der Pokalsieg brachte, können alle gut gebrauchen, bestätigt der Debütant.

Inwiefern Spielertrainer Michael Stahl am Samstag erneut aufläuft, ist offen. "Ich verstehe, dass er sich selbst aufgestellt hat", meinte Triers Trainer Thomas Klasen, einst bei der TuS Mitspieler Stahls, angesichts der großen Kulisse schmunzelnd. Im Pokal war Innenverteidiger Dominic Volkmer letztmalig rotgesperrt. Auch erwies sich die Auflösung des Liberos - Stahl verließ zur Pause angeschlagen den Platz - als Erfolgsfaktor. Zwar ändert der Pokaltriumph nichts an der schwierigen Lage in der Regionalliga; 13 Punkte beträgt der Rückstand ans rettende Ufer. "Wir wollen es so lange wie möglich spannend halten", so Krey. Und der Verbandspokal bietet die Chance, im Falle der bitteren Rückkehr in die Oberliga in kein Loch zu fallen.

Matthias Schlenger

Regionalliga Südwest: Alle Wintertransfers auf einen Blick