Champions League

"Vom Sheriff erschossen": Real Madrid nach der Blamage

Die 1:2-Niederlage gegen Tiraspol sorgt für mediales Beben

"Vom Sheriff erschossen" - "Ins Verlies gesperrt": Real am Tag nach der Blamage

Geknickte Könige: Real Madrid beim 1:2 gegen Sheriff.

Geknickte Könige: Real Madrid beim 1:2 gegen Sheriff. picture alliance / Action Plus

"Erschossen vom Sheriff" - mit dieser Überschrift reagierte "Mundo Deportivo" aus - natürlich - dem katalanischen Barcelona - auf den Sensationssieg des moldauischen Meisters Sheriff Tiraspol in der Champions League bei  Real Madrid. Und das Sport-Blatt bringt sogar einen Fluch auf die Agenda, der auf dem gerade erst nach einem langen Umbau wiedereröffneten Estadio Santiago Bernabeu laste: Denn das letzte Spiel vor der Corona-Pandemie im Februar 2020 hatten die Königlichen gegen Manchester City verloren, nun erlebten sie eine wahrhafte Demütigung durch den krassen Außenseiter.

Das Ende der Flitterwochen mit Ancelotti

Die "AS" aus Madrid sieht das Ende der Flitterwochen des italienischen Trainers Carlo Ancelotti bei Real, wo er erst im Juli den Trainerjob von Zinedine Zidane übernommen hatte. Real sei vorne "schläfrig" und ungefährlich gewesen. Ein Spiel, das Real schon gewonnen geglaubt habe, als die Gruppengegner ausgelost wurden, endete mit einer "Peinlichkeit". "Totaler Schock im Bernabeu. Unerklärlich", kommentierte der Chefredakteur.

Spielersteckbrief S. Thill
S. Thill

Thill Sebastien

Trainersteckbrief Ancelotti
Ancelotti

Ancelotti Carlo

Der AS-Konkurrent "Marca" befand, dass Real von Tiraspol "ins Verlies" gesperrt worden sei: "Sheriff hat das Bernabéu als Gruppenerster verlassen, als es seinen illustren Gegner mit zwei Toren erledigt hatte. Ohne Mitleid für Madrid."

Der Underdog  hatte offenbar auf die Worte seines Trainers im Vorfeld gehört und eine unbeschwerte, ja rotzfreche Leistung im Madrider Fußball-Tempel gezeigt. "Ich sage meinen Leuten ständig: Wir sind schon in der Champions League, ihr habt doch nichts zu verlieren, sondern könnt euch auf der größten Bühne präsentieren", hatte Jurij Vernydub im Vorfeld im Interview mit dem kicker geäußert.

Ein Held aus Luxemburg

Ein gewisser Sebastien Thill (27) aus Luxemburg, im Januar vom FC Progrès Niederkorn an Tiraspol ausgeliehen, nutzte diese große Bühne in der 89. Minute perfekt, als er mit seinem sehenswerten Direktschuss das 2:1 erzielte. "Der Luxemburger Fußballprofi Sebastien Thill hat am Dienstagabend wohl eines der wichtigsten Tore seiner Karriere geschossen", schrieb umgehend das "Tageblatt" aus der Heimat des Matchwinners.

Während die Kleinen jubelten, schlichen die Großen konsterniert vom Rasen. Ancelotti sprach seinem Team zwar die nötige Intensität zu, es habe jedoch wegen kleiner Details verloren.  Nach zwei Spielen sind die Blancos nun mit weiterhin mit drei Punkten Zweiter hinter Tiraspol (6), Inter Mailand und Schachtar kommen jeweils auf nur einen Punkt.

aho/dpa/sid

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