Mehr Sport

Boulder-Weltcup in Brixen: DAV-Kletterin Meul holt Silber

Boulder-Weltcup in Italien - Nur Grossman stärker

"Voller Strahlkraft": Hannah Meul holt "historisches" Silber in Brixen

Überwältigt vor Glück am Top: Hannah Meul.

Überwältigt vor Glück am Top: Hannah Meul. IFSC

Während in Düsseldorf an diesem Wochenende die Deutschen Meisterschaften im Bouldern über die Bühne gingen (Sieger Lasse von Freier, Siegerin Helene Wolf), war die internationale Elite beim Boulder-Weltcup am Start. Und für den DAV verlief der Event überraschend erfolgreich: Hannah Meul musste nur die Dauersiegerin Natalie Grossman aus den USA vorbeizehen lassen.

Grossman, die zum Bouder-Auftakt in Meiringen Zweite hinter Janja Garnbret wurde und nach der Wettkampfpause der slowenischen Olympiasiegerin die beiden Weltcups in Salt Lake City und Seoul gewann, schaffte im Finale vier Tops. Meul zog in dieser Wertung mit der bislang überragenden Sportkletterin gleich, doch benötigte sie eine Versuch mehr, um diese Marke zu erreichen.

Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie überwältigt, glücklich und voller Strahlkraft ich gerade bin. Ich habe es einfach nur genossen.

Hannah Meul

"Es war ein unglaublicher Tag. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie überwältigt, glücklich und voller Strahlkraft ich gerade bin. Ich habe es einfach nur genossen", sagte Meul unmittelbar nach dem Wettkampf.

Meuls spektakulärer Einstieg - Enges Duell mit Siegerin Grossman

Für Meul war es das erste Finale ihrer Weltcup-Karriere, zuletzt hatte sie in Meiringen das Finale der besten Sechs als Siebte nur hauchdünn verpasst. Nervosität war bestimmt vorhanden, doch den ersten Final-Boulder löste sie spektakulär mit einem "Figure-4"-Move, bei der ein Bein in den hängenden Arm verhakt wird, um so für mehr Stabilität zu sorgen.

Nach zwei weiteren Top-Griffen erreichte Meul auch das letzte Top in zwei Versuchen, so dass Herausforderin Grossman ebenfalls in maximal zwei Versuchen zum Ziel kommen musste, um den vierten Weltcup-Sieg in Serie einzustreichen. Und die 20-jährige US-Lady hielt dem Druck stand, nach einem heftigen Abflug beim ersten Versuch zog sie danach durch und kam oben an.

Erstes Podium seit 2015 und Juliane Wurm

Trotz des knapp verpassten Triumphes konnte Meul ihr Silber-Glück kaum fassen. "Ich habe den ganzen Tag gefühlt, was ich kann, dass ich genau da hin gehöre, wo ich hin will und habe meinen Traum dann Wirklichkeit werden lassen." Die letzte deutsche Athletin, die auf einem Weltcup-Podium stand, war Ex-Welt- und Europameisterin Juliane Wurm (DAV Sektion Wuppertal).

"Eine Finalteilnahme an sich ist schon grandios, doch der Sprung auf das Podium ist nochmal ein ganz anderer Erfolg. Ich freue mich für Hannah, aber natürlich auch für das ganze Team: Der zweite Platz zeigt, dass wir als Climbing Team Germany auch international Akzente setzen können", sagte DAV Sportdirektor Martin Veith.

Die weiteren Platzierungen der DAV-Athletinnen: Roxana Wienand (41.), Leonie Lochner (51.), Afra Hönig (55.) und Anna Maria Apel (69.).

bst

Lesen Sie auch: "Olympic Combined" - Dreikampf an der Wand