Die Anfangsphase im Estadio di Ceramica gehörte dem FC Villarreal. Die Spanier, bei denen im Vergleich zum Hinspiel (1:1) Alberto Moreno, Terrats und Gerard für Mojica, Manu Trigueros und Pascual (alle Bank) begannen, pressten hoch und spielten bei eigenem Ballbesitz schnell und schnörkellos nach vorne. Und erarbeiteten sich dadurch auch hervorragende Einschussmöglichkeiten: Alex Baena brachte aus spitzem Winkel den Ball nicht mehr Richtung RSC-Tor (3.), Morales (8.) und Gerard (12.) zielten freistehend zu hoch. Dem 1:0 am nächsten war aber Samu Chukwueze, dessen Schuss von Debast auf der Torlinie geklärt wurde (20.).
Von Anderlecht, das mit der gleichen Startelf wie in der Heimat begann, war zunächst wenig zu sehen, doch Villarreals Keeper Reina brachte die Belgier ins Spiel. Der 40-Jährige vertändelte im eigenen Strafraum den Ball, doch Cuenca rettete in höchster Not vor dem einschussbereiten Dreyer (23.). Nur wenig später zeigte Reina gegen den Ex-Bundesligaprofi Raman aber seine Klasse und hielt die Null (25.). Anschließend beruhigte sich die Partie, bevor sie kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal einen Aufreger zu bieten hatte: Zunächst parierte Verbruggen toll gegen Morales, über Umwege kam der Ball zu Gerard, der aber statt ins verwaiste Tor zu schießen, den Ball an die Querlatte setzte (45.). So ging es mit dem aus Anderlechter Sicht schmeichelhaften torlosen Remis in die Kabinen.
Slimani trifft - Villarreal verzweifelt an RSC-Keeper Verbruggen
Ohne Wechsel, dafür gleich wieder mit viel Tempo startete Durchgang zwei. Zunächst ließ Diawara in der 49. Minute nach einem Reina-Patzer die Führung für Anderlecht liegen, auf der Gegenseite verhinderte Verbruggen mit einer Monsterparade einen Rückstand gegen Gerard (56.).
Auch in der Folgezeit blieben die Spanier am Drücker, klare Chancen gab es aber eine ganz Zeit lang nicht mehr. Und dann bestrafte Anderlecht Villarreals Chancenwucher. Nach einem schnellen Konter über rechts passte Murillo den Ball flach nach innen. Am zweiten Pfosten stand Slimani blank, der routinierte Algerier ließ sich die Chance natürlich nicht entgehen und drückte den Ball über die Linie (73.).
Villarreal antwortete mit wütenden Attacken, diesen fehlte allerdings die Präzision, so dass das RSC-Tor lange Zeit nicht mehr in Gefahr geriet. Dann aber kam Yeremy nach einer Ecke zum Kopfball, Verbruggen lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Querlatte (90.+1). Und in der vierten Minute der Nachspielzeit wurde Verbruggen endgültig zum Helden des Viertelfinal-Einzugs Anderlechts. Nach einer Hereingabe von links kam der eingewechselte Jackson aus kürzester Distanz zum Abschluss, doch mit einem katzenartigen Reflex kratzte der 20-Jährige die letzte Chance Villarreals irgendwie von der Torlinie.