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Vier Gründe für den Dürener Höhenflug auf Platz zwei

FCD lässt Chaos hinter sich

Vier Gründe für den Dürener Höhenflug auf Platz zwei

In den Augen des Abwehrchefs "überqualifiziert": Boris Schommers, Trainer des 1. FC Düren

In den Augen des Abwehrchefs "überqualifiziert": Boris Schommers, Trainer des 1. FC Düren IMAGO/Fotostand

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1. Der breite Kader

Trainer Boris Schommers hat derzeit keinen einzigen Ausfall zu beklagen: "Der Konkurrenzkampf ist gewaltig, aber gesund. Meine Jungs sollen ruhig sauer sein, wenn sie nicht spielen. Wichtig ist nur, wie sie mir das zeigen." Am liebsten so wie Ismail Harnafi (21): "Er ist nie beleidigt und ein Paradebeispiel dafür, dass ich ohne Qualitätsverlust wechseln kann." Im jüngsten Duell mit Velbert erzielte der Joker das Tor zum 4:1-Endstand. Für den Coach gilt "allein das Leistungsprinzip. Ich nehme keine Rücksicht auf Namen." Dies bekommt derzeit auch Christian Clemens (32) zu spüren: Der Stürmer mit den 144 Bundesliga-Einsätzen saß zuletzt zwei Mal in Folge auf der Bank.

2. Boris Schommers

Abwehrchef Mario Weber (33) bezeichnet den Ex-Trainer des 1. FC Nürnberg als "überqualifiziert. Aber die Liga spielt für Boris eben keine Rolle: Er gibt immer 110 Prozent." Dabei wirkte Schommers' professionelle Herangehensweise anfangs eher abschreckend auf den Routinier: "Es war nicht meine Welt. Aber die harte Arbeit lohnt sich und macht sogar Spaß: Boris hat jeden Spieler besser gemacht - und deshalb ziehen auch alle mit." Auch in seiner Funktion als Sportchef bewies Schommers bislang ein gutes Händchen: Mit dem formstarken Anas Bakhat und Toptorschützen Kevin Goden (fünf Treffer) lotste er bereits im Winter zwei Ex-Schützlinge nach Düren. Letzterer betont: "Boris liebt und lebt den Fußball - und diese Energie ist ansteckend."

3. Die Standards

Düren ist schwer zu knacken. Nicht zuletzt nach ruhenden Bällen. "Wir investieren sehr viel Trainingszeit in dieses Thema", sagt Schommers. Auch in puncto Offensive trägt die Arbeit mit Standard-Trainer Carsten Wissing Früchte: In Wiedenbrück (1:0) war es Goden, der nach einer Ecke von Vincent Geimer am kurzen Pfosten per Kopf zur Stelle war. Gegen Velbert diente ein Freistoß von Meik Kühnel als Dosenöffner für das Tor von Leon Volz.

4. Das Streben nach Perfektion

Nach dem Velbert-Spiel entschied sich Schommers spontan gegen einen trainingsfreien Sonntag. Trotz eines 4:1-Erfolgs wohlgemerkt. Nach dem 2:0 habe man einen Gang zurückgeschaltet, begründete der Coach seine Maßnahme. "Auf den ersten Blick wirkt das übertrieben", sagt Weber. "Aber dieser Perfektionismus ist ein Grund dafür, warum wir so weit oben stehen." Ganz oben, könnte es bald schon heißen.

Tim Miebach

Die Trainer in der Regionalliga West