Champions League

Was fängt Borussia Mönchengladbach mit dem Remis bei Inter Mailand an?

Hofmann über sein "Wechselbad der Gefühle"

"Vielleicht zu arg gepusht": Was fängt Gladbach mit diesem Remis an?

Wussten nicht so recht, ob zufrieden oder nicht: Stefan Lainer, Marco Rose, Jonas Hofmann (v.l.n.r.).

Wussten nicht so recht, ob zufrieden oder nicht: Stefan Lainer, Marco Rose, Jonas Hofmann (v.l.n.r.). imago images

"Es war ein Wechselbad der Gefühle", beschrieb Jonas Hofmann die Schlussphase des ersten Gladbacher Königsklassen-Auftritts seit Dezember 2016 bei DAZN. "Es hat ewig lang gedauert, bis wir Klarheit hatten, dass wir hier gewinnen können." Ewig lang gedauert, diese Zeitangabe war gleich in zweierlei Hinsicht zutreffend. Denn einerseits hätte bis zur 84. Minute wohl jeder Gladbacher ein Unentschieden bei über weite Strecken feldüberlegenen Mailändern unterschrieben - und andererseits dauerte es fast vier Minuten, bis Hofmanns Treffer zum 2:1 nach VAR-Überprüfung auch tatsächlich gegeben wurde.

"Wir haben uns nach dem 2:1 so arg gepusht", verriet Hofmann. "Vielleicht haben wir uns zu arg gepusht, um das Ding noch verteidigen zu können." Denn nachdem der Treffer nach langem Bangen bestätigt worden war, hielt die Gladbacher Führung kürzer als der VAR-Check angedauert hatte.

Körpergröße beim Ausgleich ein Faktor? Ginter: "Wir müssen uns alle mehr straffen"

"Es ist ärgerlich, dass man in der 90. Minute noch das 2:2 bekommt durch einen Standard, der absolut vermeidbar war", monierte Innenverteidiger Matthias Ginter. "Auch wenn wir nach den Wechseln nicht mehr ganz die Körpergröße auf dem Feld hatten, müssen wir uns alle straffen, damit wir das am ersten Pfosten verteidigen können." Coach Marco Rose hatte unmittelbar vor dem Ausgleichstreffer Alassane Plea vom Feld genommen und Lars Stindl gebracht - kein Unterschied in der Körpergröße, vielleicht aber in Sachen Kopfballstärke. Letztlich verlor Marcus Thuram das entscheidende Luftduell gegen Inters eingewechselten Innenverteidiger Alessandro Bastoni.

"Das ist extrem bitter jetzt gerade", bewertete Hofmann die Gemütslage nach Abpfiff. "Jetzt bin ich sogar enttäuscht über den einen Punkt." Ein bisschen ungläubig klang er dabei, schließlich dürfte auch Hofmann bewusst sein, dass sein Team seine einzigen beiden ernstzunehmenden Chancen der gesamten Partie in Tore umgemünzt und gerade im ersten Durchgang offensiv so gut wie nicht stattgefunden hatte. "Wir haben am Anfang offensiv nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", gestand der Torschütze ein. "Wir haben die Räume nicht gefunden und nicht mutig genug gespielt." Aber - und da klang der Neu-Nationalspieler mit dem Endresultat doch wieder versöhnt: "Hintenraus haben wir es uns als Mannschaft verdient, einen Punkt mitzunehmen."

Ähnlich sah es Teamkollege Ginter, der das Durcheinander in der Gladbacher Gefühlswelt treffend zusammenfasste: "In zwei bis drei Stunden können wir mit dem Punkt leben, im Moment fühlt es sich noch nicht so gut an."

mib

Bilder zur Partie Inter Mailand - Bor. Mönchengladbach