Rad

"Vielleicht unschlagbar": Schont sich Pogacar schon für die Tour?

Slowene zeigt bisher keine Schwächen

"Vielleicht unschlagbar": Schont sich Pogacar schon für die Tour?

So sehen ihn meist die Gegner: Derzeit kann Tadej Pogacar niemand folgen.

So sehen ihn meist die Gegner: Derzeit kann Tadej Pogacar niemand folgen. IMAGO/Sirotti

Pogacar hat mit drei Etappensiegen in der ersten Woche sein Soll beim Giro schon fast erfüllt. Der Konkurrenz bleibt nur sein Hinterrad, wenn der explosive Slowene antritt. Beide bisherigen Bergankünfte und das erste Einzelzeitfahren hat sich der 25-Jährige geschnappt.

So geht er mit einem komfortabeln Vorsprung von 2:40 Minuten auf den den Kolumbianer Daniel Felipe Martinez (Bora-hansgrohe) in die letzten beiden Wochen. Der Brite Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) hat schon fast drei Minuten Rückstand. "Wenn mir das vorher einer in Aussicht gestellt hätte, dann hätte ich das sofort unterschrieben", sagte Pogacar: "Es war eine perfekte erste Woche für mich."

Ist bei der Konkurrenz womöglich schon die weiße Flagge gehisst? "Aktuell ist er vielleicht unschlagbar", sagte zumindest der zweitplatzierte Martinez, versprach aber, attackieren zu wollen, wenn er sich gut fühle.

Pogacar: "Muss nicht zu sehr über das Limit gehen"

Pogacar ist sich seiner Dominanz jedenfalls bewusst und das kommt ihm bei seiner historischen Mission, nach dem Giro auch die Frankreich-Rundfahrt gewinnen zu wollen, natürlich gelegen. "Natürlich habe ich die Tour de France in meinem Hinterkopf", sagte der zweimalige Tour-Sieger: "Deshalb bin ich auch froh, dass ich ein größeres Polster habe, da muss ich gegen meine Rivalen nicht zu sehr über das Limit gehen."

Der Giro endet am 26. Mai in Rom, die Tour beginnt einen Monat später am 29. Juni in Turin. Seit Marco Pantani 1998 hat kein Profi beide Rundfahrten in einem Jahr gewonnen, da die Doppelbelastung nur für wenige Fahrer zu stemmen ist.

Alle Etappenprofile in der Übersicht: Umbrail-Pass statt Passo Stelvio

Wird Vingegaard rechtzeitig fit?

Sein dänischer Tour-Hauptrivale Vingegaard, Sieger von 2022 und 2023, ist nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt im April erst vor wenigen Tagen wieder ins Training eingestiegen. Pogacar rechnet damit, dass sein Widersacher Ende Juni absolut auf der Höhe sein wird.

"Ich habe mich wirklich gefreut, ihn wieder auf dem Rad zu sehen. Und ich freue mich, ihn bei der Tour zu sehen", sagte Pogacar: "Ich denke, wir werden ihn dann in wirklich guter Form erleben." Allerdings hatte Vingegaard angekündigt, bei der Tour nur antreten zu wollen, wenn er bis dahin auch wieder in absoluter Topform sei.

Die ebenfalls auf den Gesamtsieg bei der Tour de France hoffenden Remco Evenepoel und Primoz Roglic waren in den gleichen Sturz verwickelt wie der Däne. Zeitfahrweltmeister Evenepoel brach sich dabei Schlüsselbein und Schulterblatt, Roglic kam mit zahlreichen Prellungen und Schürfwunden davon. Beide sitzen ebenfalls wieder auf dem Rad. Der Slowene war bei dem Crash von allen beteiligten Topfahrern noch am glimpflichsten davongekommen.

Am Dienstag könnte übrigens schon der nächste Tagessieg für Pogacar rausspringen. Von Pompei aus geht es über 142 Kilometer nach Bocca della Selva, wo nach insgesamt 2850 Höhenmetern die nächste Bergankunft aufs Peloton wartet.

tru