Virtual Bundesliga

VfL Osnabrück gründet eFootball-Team "der besonderen Art"

Teilnahme an der Virtual Bundesliga bestätigt

VfL Osnabrück gründet eFootball-Team "der besonderen Art"

Auch der VfL Osnabrück wird Teil der VBL.

Auch der VfL Osnabrück wird Teil der VBL. IMAGO/osnapix

Auch der VfL Osnabrück wird kommende Spielzeit an der Virtual Bundesliga (VBL) teilnehmen. Das gab der Verein über eine Pressemitteilung bekannt. Allerdings wählen die Lila-Weißen einen speziellen Weg und gründen ein eFootball-Team "der besonderen Art".

Statement "für Vielfalt"

Die Niedersachsen möchten ein Team aufstellen, welches "ausschließlich aus talentierten weiblichen und non-binären Spielenden bestehen soll." Das werde durch die Unterstützung der esport player foundation ermöglicht, "die sich in Zusammenwirken mit der Initiative Equal Esport professionell um die Betreuung und Förderung der Spielerinnen kümmern wird."

"Das Thema eSport polarisiert in den bestehenden Strukturen des herkömmlichen Fußballs durchaus, hat aber insbesondere bei der jüngeren Generation eine große Relevanz. Mit unserer Teilnahme in der VBL wollen wir versuchen, die bisher stark männlich dominierte Szene ein wenig aufzubrechen und ein Statement für Vielfalt zu setzen“, sagt VfL-Geschäftsführer Dr. Michael Welling und ergänzt: "Gerade beim eSport spielt das Geschlecht keine Rolle im Wettbewerb selbst. Entsprechend hoffen wir, dass wir mit unserem Ansatz dazu beitragen, dass zukünftig auch die Anzahl an Spielerinnen und Spielern ausgeglichen ist."

Kritik an Teilnahmeregularien

Zugleich formuliert er Kritik an den Teilnahmeregularien zur VBL: "Wenn es in wenigen Jahren in der VBL Gang und Gebe ist, dass gemischte Teams gegeneinander und miteinander antreten, dann würde uns das freuen - auch wenn wir als VfL Osnabrück dann möglicherweise aufgrund der besonderen, aus unserer Sicht die Idee von sportlichem Wettbewerb aushebelnden Umstände, nicht mehr als Teilnehmer zugelassen sein sollten."

Denn bei dem Wettbewerb dürfen nur die Erst- und Zweitligisten antreten. Steigt ein Verein in die 3. Liga ab, entfällt das Startrecht. Eine Kontroverse, die jährlich diskutiert wird. So musste beispielsweise das 2021/2022 der VBL erfolgreiche FC Ingolstadt 04 den Gang in die Drittklassigkeit antreten und konnte das eSport-Team in dieser Form nicht aufrecht erhalten.

Scoutingturnier: Kaderplatz und Stipendium der Equal Esports Initiative

Bezüglich der Spielerinnensuche veranstaltet der VfL ein Scoutingturnier, das in der Esport Factory in Osnabrück ausgetragen wird. Interessierte Spielerinnen können sich ab sofort über ein Online-Formular anmelden. Zusätzlich erhalten die drei künftigen Spielerinnen des Kaders "ein entsprechendes Stipendium der Equal Esports Initiative, das aus einer Liste von über 100 Förderbausteinen individuell mit den für die jeweilige Sportlerin relevanten Aspekten zusammengestellt wird."

Nach Fortuna Düsseldorf stellt mit dem VfL Osnabrück auch der nächste Zweitligist erstmals ein Team im virtuellen Wettbewerb der Deutschen Fußball-Liga. Auch die Lila-Weißen kommunizierten die zu dieser Saison greifenden VBL-Kriterien beim Lizenzierungsverfahren als ausschlaggebenden Grund. Wer keine Mannschaft stellt, dem drohen nicht näher genannte Sanktionen. Einfluss auf den Spielbetrieb der Fußball-Profis hätten diese Konsequenzen allerdings nicht, zudem seien wie bei anderen Lizenzierungskriterien "in begründeten Fällen" Ausnahmen möglich. Ob tatsächlich alle Erst- und Zweitligisten an der VBL teilnehmen, bleibt offen. Noch fehlen der 1. FC Magdeburg, die SV Elversberg und Union Berlin, die sich auf kicker eSport-Anfrages nach wie vor abgeneigt zeigten.

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