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"Verliebt in Buchbach": Ein Trainerwechsel, der einschlug

Ungeschlagen zum Klassenerhalt

"Verliebt in Buchbach": Ein Trainerwechsel, der einschlug

Uwe Wolf trainiert den TSV Buchbach seit Mitte März.

Uwe Wolf trainiert den TSV Buchbach seit Mitte März. IMAGO/Beautiful Sports

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Als am Freitagabend nach dem verdienten 3:0-Sieg gegen Türkgücü München klar war, dass der TSV Buchbach auch in der kommenden Saison in der Regionalliga Bayern spielen wird, ließ Kapitän Aleksandro Petrovic seinen Tränen freien Lauf. Kein Wunder: Es ist gerade einmal zwei Monate her, da stand das Gründungsmitglied der Regionalliga Bayern auf dem direkten Abstiegsplatz 18. Den Oberbayern drohte der Gang in die Bayernliga.

Es folgte ein Trainerwechsel, der sich auszahlen sollte. Andreas Bichlmaier musste seinen Posten räumen, der mit Uwe Wolf neu besetzt wurde. Seit der Ex-Profi dann am 18. März im Heimspiel gegen Fürth II (3:0) als Feuerwerhmann übernommen hatte, blieben die Buchbacher fortan ungeschlagen. Acht von zehn Spielen konnte der 55-Jährige gewinnen, darunter die jüngsten sechs am Stück, dazu kommen zwei Remis. Die Mission Klassenerhalt ist dem durchaus umstrittenen Feuerwehrmann mit einer herausragenden Siegesserie gelungen.

Es ist das erhoffte Ende einer Rettungsmission, die noch im März kritisch betrachtet wurde. "Das hätte keiner für möglich gehalten. Das ist Wahnsinn, dass wir drei Spieltage vor Schluss sicher sind", freute sich Abteilungsleiter Georg Hanslmaier am Freitagabend.

Neulich hat mich ein Berater angerufen, dem habe ich gesagt, dass er es lassen kann, weil ich in Buchbach verliebt bin.

Uwe Wolf

Doch wie geht es nun weiter beim TSV? "Neulich hat mich ein Berater angerufen, dem habe ich gesagt, dass er es lassen kann, weil ich in Buchbach verliebt bin", betonte der Trainer, der sich einen Verbleib in Buchbach vorstellen kann.

Derweil zeigte der Sieg über Türkgücü, der am Ende den Klassenerhalt bescherte, einmal mehr die neu gewonnen Qualitäten unter Wolf. Die Buchbacher strotzten vor Selbstvertrauen und agierten kaltschnäuzig vor dem Tor. Unter Ex-Trainer Bichlmaier, ohne dessen Vorbereitung im Winter eine solche Leistungsexplosion wohl kaum möglich gewesen wäre, nutzten die Rot-Weißen ihre Chancen viel zu selten.

36. Spieltag

Unter Wolf ist das anders - auch, weil sich die Trainingsintensität verändert hat. Der Ex-Aalen-Coach trainiert den Dorfklub wie einen Profiverein mit bis zu sechs Einheiten pro Woche und gibt den Spielern dadurch die nötige Sicherheit. "Ich habe von Anfang an gesagt, das ist wie bei einem kranken Menschen. Der kann nur gesund werden, wenn er ein positives Umfeld hat", erklärt Wolf am BFV-Mikro nach dem Klassenerhalt.

Auf Dauer scheint diese Belastung aber nicht machbar zu sein. Denn der Buchbacher Kader besteht ausschließlich aus Berufstätigen und Studenten. Dies ist freilich ein gravierender Knackpunkt neben dem finanziellen Konsens, der auch mit Wolf bei einem Verleib über das Saisonende hinaus gefunden werden müsste.

Michael Buchholz

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