West

1. FC Bocholt: Sorge um verschärfte Stadionvorschriften

Bocholter Sorge um "hohe finanzielle Belastungen"

Verband will Stadionvorschriften für Regionalliga West verschärfen

Verschärfung der Stadionvorschriften: Der 1. FC Bocholt sieht für sein Stadion Probleme aufziehen.

Verschärfung der Stadionvorschriften: Der 1. FC Bocholt sieht für sein Stadion Probleme aufziehen. IMAGO/Michael Ketzer

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Auf der Staffeltagung wurden die Klubs unlängst über die Pläne zur Verschärfung der Stadionvorschriften unterrichtet. Die Bewerbungsfrist für die Spielzeit 2023/2024 endet am 31. März - und bei dem einen oder anderen Verein muss nun offenbar noch tüchtig angepackt werden.

Zumindest hat der 1. FC Bocholt seine Bedenken schon mal öffentlich kundgetan. "Diese weiteren infrastrukturellen Änderungen", so teilte der Aufsteiger am Mittwoch auf seiner Homepage mit, "sind mit hohen finanziellen Belastungen verbunden, die der Verein nicht wird alleine stemmen können". Der Klub sei um Dialog bemüht: "Nach den bereits guten Gesprächen zwischen der Stadt Bocholt und dem Verein hinsichtlich der Baugenehmigung im Stadion am Hünting, fand vor Kurzem auch ein vertrauensvoller Austausch beider Seiten statt, in dem Verantwortliche des 1. FC Bocholt ihre Sorgen mit Blick auf die Vorgaben des WDFV vorgetragen haben."

Stufenanlagen im Stehplatzbereich

Worum die benannten Sorgen kreisen? Gemäß der angepassten Statuten, die freilich auch für die Aufsteiger gelten, müssen für Zuschauer im Stehplatzbereich Stufenanlagen vorhanden sein. Auf abschüssigen Rasenflächen oder mit Gras bewachsenen Hügeln - wie in Bocholt am Hünting - dürfen ab der kommenden Spielzeit keine Zuschauer mehr platziert werden.

Der Westdeutsche Fußballverband will damit Verletzung auf dem potenziell rutschigen Boden vermeiden - und der 1. FC Bocholt hat nun Stress, zumal zudem die Flutlichtanlage eventuell erneuert werden muss. Der Architekt des Klubs, so heißt es in der Stellungnahme, arbeite nun an Plänen, die den neuen Anforderungen gerecht werden. Und die erstrecken sich insgesamt nicht nur auf Flutlichtanlage und Stehplatzbereich. So soll es künftig darüber hinaus nicht mehr möglich sein, ein Ausweichstadion anzugeben. Die angegebene Spielstätte muss vollumfänglich regionalligatauglich sein und alle Anforderungen erfüllen. Für Partien mit besonderen Sicherheitsanforderungen in ein anderes Stadion auszuweichen, ist nicht mehr gestattet. Ausnahme: Ein Klub wechselt für die gesamte Saison das Stadion. Außerdem gilt eine Ausnahmeregel, sollte das eigene Stadion nachweislich im Laufe der Saison die Kriterien erfüllen.

Um die Professionalisierung weiter voranzutreiben, müssen die Pressearbeitsplätze darüber hinaus verbessert werden. Sie sollen laut der neuen Vorschriften ab der kommenden Spielzeit über einen Internetzugang verfügen - und überdacht sein. Für Live-Übertragungen zudem wichtig: Die Klubs müssen dafür Sorge tragen, dass keine Pfeiler mehr für Sichtbehinderungen sorgen.

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