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Vandalismus: Pokalspiel in Sondershausen abgesagt

Landespokal Thüringen

Vandalismus und Drohungen: Bürgermeister untersagt Pokalspiel in Sondershausen

Schmierereien am Austragungsort: Der Bürgermeister der Stadt Sondershausen sagte die Pokalpartie ab.

Schmierereien am Austragungsort: Der Bürgermeister der Stadt Sondershausen sagte die Pokalpartie ab. privat

Nur ein paar Kilometer trennen die beiden Nachbarstädte im Norden Thüringens, es wäre also ein Derby zwischen dem Verbandsligisten Eintracht Sondershausen und dem Oberligisten Wacker Nordhausen gewesen, das der Landespokal nach vielen Jahren wieder möglich machen sollte. Doch im Vorfeld der Partie tauchten in den vergangenen Tagen wiederholt Schmähungen und Drohungen im Sondershausener Stadtgebiet auf: Auf Bushäuschen und Sportplätzen, Werbetafeln und Aushängen. Zudem wurden, wie Bilder zeigen, auch Verkehrsschilder beschmiert, der Stadtname Sondershausen unlesbar gemacht.

Auch ein Straßenschild an der Bundesstraße wurde beschmiert.

Auch ein Straßenschild an der Bundesstraße wurde beschmiert. privat

Wiederholt dokumentierten Verantwortliche der SG Empor Sondershausen die Schmierereien auf ihrer Facebook-Seite: Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurde dabei die Empor-Spielstätte "Stille Liebe". Dort hätte das Pokalderby aufgrund Baumaßnahmen bei der Eintracht ausgetragen werden sollen.

Entschuldigung und Absage

Der FSV Wacker entschuldigte sich in Folge öffentlich für die Vorkommnisse: "Das Ausmaß des Vandalismus macht mich fassungslos. Wieder haben Chaoten dafür gesorgt, dass der FSV Wacker 90 Nordhausen mit Beschmierungen, Verunstaltungen und Hassparolen in Verbindung gebracht wird. Und ich sage es klar und deutlich: Das sind keine Fans von Wacker Nordhausen! Das sind Kriminelle, die ein Fußballspiel zum Anlass nehmen, um zu randalieren, zu vandalieren und zu diskriminieren", so Wacker-Präsident Torsten Klaus. Der Oberligist kündigte zudem an, eng mit den Ordnungsbehörden zusammenzuarbeiten und mitzuhelfen, die Straftaten aufzuklären.

Das Pokalspiel jedenfalls wird es Sonntag, den 4. September, nicht zu sehen sein in Sondershausen. Nach Angaben der "Thüringer Allgemeine" sah sich der Bürgermeister der Stadt Sondershausen dazu genötigt, die Partie auf seinem Stadtgebiet zu untersagen. Zuletzt seien angeblich auch Morddrohungen ausgesprochen worden. Das Spiel wird aller Voraussicht nach nun am 4. September in Nordhausen stattfinden.

Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wurde am 24.08. korrigiert. Ursprünglich hieß es, dass die Partie am 4. September nicht stattfinden wird.

jam

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