Stanley Cup - Play-offs

NHL | Draisaitls Edmonton Oilers in den Conference Finals

3:2-Sieg in Spiel 7 in Vancouver

Zittern nach Machtdemonstration: Draisaitls Oilers im Conference Final

Entscheidender Sieg in Vancouver: Die Oilers um Leon Draisaitl (re.).

Entscheidender Sieg in Vancouver: Die Oilers um Leon Draisaitl (re.). IMAGO/USA TODAY Network

Spiel 7 im Duell der letzten verbliebenen kanadischen Teams in den Playoffs, mehr geht im NHL-Eishockey fast nicht. Die Canucks mussten einen Tag vorher den herben Rückschlag hinnehmen, dass mit Brock Boeser (Blutgerinnsel) ihr bester Torjäger ausfiel. Zwei Tage nach dem 5:1 in Spiel 6 dominierten die Oilers auch in Vancouver von Beginn an, verbuchten im torlosen ersten Drittel 13:2 Schüsse. Canucks-Goalie Arturs Silovs rettete in der Anfangsphase stark gegen Brett Kulak, auf der Gegenseite vergab Ilya Mikheyev aussichtsreich. Ein Schlüsselmoment der gesamten Partie war, als Oilers-Stürmer Ryan McLeod gegen Ende des Drittels eine Double-Minor erhielt, vier Minuten auf die Strafbank musste. Doch die Oilers verteidigten diese Unterzahl überragend, ließen nicht einen Schuss aufs Tor von Stuart Skinner zu. Im Gegenteil: Connor Brown scheiterte bei einem Break allein vor Silovs.

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Das Oilers-Trikot trugen viele große Verteidiger in den vergangenen Jahrzehnten: Paul Coffey, Kevin Lowe, Chris Pronger, um nur einige zu nennen. Doch Cody Ceci ist der Einzige in der Geschichte der Franchise, der zweimal in einem Spiel 7 traf. 2021 erzielte er in der ersten Runde das 1:0 gegen die Los Angeles Kings, in Vancouver wiederholte er dieses Kunststück mit einem satten Schlagschuss unter die Latte (22.). Kurz darauf hatte Draisaitl im Power-Play zwei dicke Chancen, doch Silovs parierte in Weltklasse-Manier.

Draisaitl punktet in allen zwölf Spielen

Dafür klappte es erneut aus der Distanz: Ein Schuss des zuletzt überragenden Evan Bouchard prallte vom Pfosten zum 2:0 ins Netz (26.). Später wurde der Treffer Zach Hyman gutgeschrieben, der die Scheibe offensichtlich leicht abgefälscht hatte. 23:4 lautete die Schussstatistik zu diesem Zeitpunkt für die Oilers, eine Machtdemonstration. Allerdings entwickelte Vancouver mit dem Rücken zur Wand etwas mehr Druck, Sam Lafferty scheiterte an Skinner (32.). Im nächsten Überzahlspiel kam das gefürchtete Oilers-Power-Play durch: Bouchard schoss zwar vorbei, doch Ryan Nugent-Hopkins staubte die zurückprallende Scheibe ab (36.). Draisaitl bekam den zweiten Assist gutgeschrieben, womit er in allen zwölf Playoff-Spielen dieses Frühlings mindestens einen Punkt sammelte und die Scorerwertung ligaweit mit 24 Zählern anführt.

Dallas geht leicht favorisiert in die Serie

Im Schlussdrittel sah es danach aus, dass die Oilers die Partie souverän nach Hause bringen, auch das Unterzahlspiel funktionierte erneut. Erst ein Fehler von Ryan McLeod samt Scheibenverlust vor dem eigenen Tor erweckte die Canucks zum Leben: Conor Garland verkürzte (52.). Zum Tollhaus wurde die Arena, als Filip Hronek Skinner überwand und Vancouver plötzlich auf ein Tor herankam (56.). Doch die oft gescholtene Oilers-Defensive hielt nach einer Auszeit von Coach Kris Knoblauch dem Anrennen stand, ließ nach dem 3:2 keinen Torschuss mehr zu und trifft nun im Finale der Western Conference auf die leicht favorisierten Dallas Stars. Die Texaner genießen den Heimvorteil, haben zuvor Titelverteidiger Vegas und die starke Colorado Avalanche ausgeschaltet. Doch, wer weiß? Vielleicht wird dies doch das Jahr der Oilers, die in der Serie gegen Vancouver vor dem Aus standen und sich eindrucksvoll zurückmeldeten.

Spiel eins steigt in der Nacht auf Freitag in Dallas. Schon in der Nacht auf Donnerstag treten die New York Rangers und die Florida Panthers im ersten Finale der Eastern Conference aufeinander.

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