Komm in meine Arme: Borowski (li.) beglückwünscht Torschütze Frings. picture-alliance
Valencias Coach Unai Emery veränderte seine Startformation im Vergleich zur Nullnummer gegen Santander in der spanischen Liga auf vier Positionen: Cesar Sanchez (Tor), Miguel, Marchena und Banega erhielten den Vorzug vor Moya (Tor), Joel, Baraja und Maduro. Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf tauschte nach dem 2:2 gegen Stuttgart seine beiden Außenverteidiger aus: Pasanen und Fritz spielten anstelle von Abdennour und Prödl.
Zu Beginn ergriffen die Gastgeber gleich die Initiative. Durch ihr bekanntes Kurzpassspiel kamen sie auch zu leichten Feldvorteilen, ohne aber ernsthaft gefährlich vor Wiese auftauchen zu können. Werder hingegen agierte abwartend, lauerte auf Konter, durfte sich aber die erste klare Torchance ans Revers heften. Özil jagte das Leder allerdings aus guter Position drüber (5.). Vier Minuten danach hätte sich Borowski fast selbst ein Ei ins Nest gelegt, als sein Kopfballklärungsversuch nur hauchdünn am eigenen rechten Pfosten vorbeisauste.
Die Achtelfinal-Hinspiele
Es war viel drin in der Partie, hohes Tempo und durchaus ansehnliche Kombinationen waren an der Tagesordnung. Allerdings schlichen sich hüben wie drüben zahlreiche Leichtsinnigkeiten ein, so dass die jeweiligen Abwehrreihen zunächst leichtes Spiel hatten. Das änderte sich schlagartig nach einer umstrittenen Entscheidung von Referee Martin Atkinson. Der Engländer wollte bei einer Ecke der Bremer ein Foul von Banega an Pizarro gesehen haben und gab Strafstoß. Sämtliche Proteste der Spanier nutzten nichts. Frings war's egal, der Kapitän versenkte die Kugel im rechten Eck (24.).
Die Begegnung wurde in der Folge hitziger, aber nicht unfair. Valencia reagierte mit wütenden Angriffen und kreierte Chancen im Minutentakt, doch Banega (27.), Villa (28.) und wieder Banega (32.) ließen allesamt liegen. Werder hielt mit Leidenschaft und viel Laufarbeit dagegen. Ferner fuhren die Bremer auch immer wieder Entlastungsangriffe. Marin vergab jedoch gleich zweimal aus aussichtsreicher Position gegen den gut reagierenden Schlussmann Cesar Sanchez (34., 40.).
Die Achterbahnfahrt beginnt
Voller Einsatz: Hunt gibt im Duell mit Silva (re.) alles. picture-alliance
Mit einiger Verspätung kamen die Spanier wieder aus der Kabine, Trainer Emery hatte vermutlich viel zu erzählen. Zudem brachte er mit Jordi Alba einen frischen Mann, Alexis musste dafür raus. Ansonsten änderte sich nichts, Valencia drückte mit aller Gewalt auf den Ausgleich, während die Bremer blitzgefährliche Konter fuhren. So zwang Pizarro Cesar Sanchez zu einer Glanzparade (49.), während Pablo Hernandez auf der Gegenseite kläglich vergab (51.).
Etwas später wurde es dann so richtig turbulent! Zuerst wollte Marin einen Strafstoß schinden, bekam diesen allerdings nicht zugesprochen. Im direkten Gegenzug riskierte Wiese im Eins-gegen-eins gegen Villa Kopf und Kragen und zog sich dabei eine Platzwunde zu. Währenddessen lag Marin plötzlich an der Außenlinie am Boden (54.). Referee Atkinson konsultierte seinen Assistenten Peter Kirkup und zeigte danach Banega die Rote Karte (56.).
Eine Minute später gelang den Iberern dann doch der hochverdiente Ausgleich: Nachdem Silva im Fünfer zu lange gezögert hatte, kullerte der Ball zu Mata, der Fritz alt aussehen ließ und zum 1:1 abstaubte. Valencia blieb weiter am Drücker, von einer Unterzahl der Spanier war nichts zu sehen. Vielmehr sorgten sie weiterhin für enormen Betrieb im Werder-Strafraum. So hatte Silva gleich dreimal die Chance zur Führung, der 24-Jährige scheiterte aber jedes Mal an Wiese (59., 64., 78.).
Von den Hanseaten - mittlerweile mit Bargfrede und Jensen sehr defensiv aufgestellt - kam in der Offensive nahezu nichts mehr. Darauf waren sie auch nicht aus, für die Schaaf-Elf galt es nur noch, die Abwehrschlacht erfolgreich zu bestreiten. In der Schlussminute hätte Pizarro fast noch das Spiel auf den Kopf gestellt, der Peruaner schoss aber aus 15 Metern drüber. Dennoch dürfte Werder, das zum fünften Mal in Folge unbezwungen blieb, zufrieden mit dem Remis sein.
Das Rückspiel findet am kommenden Donnerstag um 19 Uhr im Bremer Weserstadion statt. Zuvor gastiert der FC Valencia am Sonntag in der Primera Division im Camp Nou beim FC Barcelona, während die Werderaner - ebenfalls sonntags - nach Hoffenheim reisen.