3. Liga

"Unwürdiges Transfergebaren" bei 1860? Pfeifer wehrt sich "vehement"

"Keine Temperaturchecks" zur Sportdirektorensuche

"Unwürdiges Transfergebaren" bei 1860? Pfeifer wehrt sich "vehement"

Marc-Nicolai Pfeifer und Maurizio Jacobacci (re.) auf der Wiesn.

Marc-Nicolai Pfeifer und Maurizio Jacobacci (re.) auf der Wiesn. IMAGO/Sven Simon

Nach vier Niederlagen am Stück durften Spieler und Fans des TSV 1860 München am Samstag mal wieder einen Sieg bejubeln. "Es war sicher ein sehr wichtiger Sieg, das können wir nicht wegreden", sagte Löwen-Coach Maurizio Jacobacci am Sonntag nach dem 2:0-Auswärtssieg in Halle: "Es war eine kleine Befreiung, für die Spieler, für mich - für alle, die für 1860 arbeiten."

Dass die Löwen anders als zuletzt (Lübeck, Aue, Ingolstadt) eine 1:0-Führung nicht nur halten, sondern sogar ausbauen konnten, führt Jacobacci auf geschärfte Sinne zurück - unter anderem durch Teambuildingmaßnahmen unter der Woche (ein gemeinsamer Abend auf der Wiesn und Fußballgolf). Nach einer Reihe von Rückschlägen seien "Mentalität und Charakterstärke" gefragt gewesen.

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Jacobacci: "Haben mit dem besten Wissen und Gewissen gearbeitet"

Baustellen hat der TSV 1860 aber noch genug. Zuletzt hatte ein Fanblog den Löwen ein "unwürdiges Transfergebaren" unterstellt - mit externen Beratern, die Spieler zum Wechsel ihrer Agenturen gedrängt hätten.

Jacobacci, der sich nach dem Abgang von Sportchef Günther Gorenzel stark in die Personalpolitik eingebracht hatte, wehrte sich am Sonntag gegen die Darstellung: "Wir haben mit dem besten Wissen und Gewissen gearbeitet", sagte er. Und: "Die, die es wissen müssen, wissen ganz klar, wie wir gearbeitet und funktioniert haben."

Pfeifer: "Wehren uns auch vehement gegen Vorwürfe"

Bei "Blickpunkt Sport" äußerte sich am späten Sonntagabend dann auch Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer zu den Anschuldigungen. "Das nimmt man natürlich unglaublich ernst. Andersrum wehren wir uns auch vehement gegen die Vorwürfe, die da im Raum stehen", erklärte er. Das Gegenteil sei der Fall: "Wir haben eine sehr heterogene Beraterlandschaft, bezogen auf alle unsere Spieler und Spielerverträge."

Zuvor hatte der Verein bereits rechtliche Schritte gegen den Fanblog eingeleitet. "Wir geben den Initiatoren die Möglichkeit, das nochmal richtig zu stellen. Und da sind wir auch sehr zuversichtlich, dass das von deren Seite dann auch umgesetzt wird. Es ist davon auszugehen, dass wir das auch im Sinne und zum Schutz der KGaA sehr kurzfristig einfordern werden", so Pfeifer.

Sportdirektorensuche: Ein Kandidat hat sich etwas zurückgezogen

Eine weitere Baustelle ist die Suche nach einem neuen Sportdirektor, die bereits eine öffentliche Schlammschlacht zwischen Präsident Robert Reisinger und Aufsichtsratschef Saki Stimoniaris hervorrief. Die Uneinigkeit macht die Sache nicht einfacher, wie Pfeifer unterstrich: "Für alle Kandidaten ist ein einheitliches Meinungsbild sehr wichtig, dass da auch alle hinter der Entscheidung stehen. Das hat jetzt auch einen Kandidaten dazu bewogen, sich einen Tick zurückzuziehen."

Zu den gehandelten Namen Thomas Hitzlsperger, Horst Heldt und Christian Werner (Chefscout von Waldhof Mannheim) wollte Pfeifer indes "keine Temperaturchecks abgeben". Es bleibt also spannend in München-Giesing.

cfl, UK

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