Und tatsächlich kam am Samstag "etwas", auch wenn wohl nicht in der gedachten Art. Mitte der ersten Halbzeit in der Begegnung beim TSV Schott Mainz zeigte eine Gruppe von Zuschauern tibetische Fahnen. Daraufhin weigerten sich die Chinesen weiterzuspielen und verließen den Platz.
Rund eine halbe Stunde dauerte die Unterbrechung. Fortgesetzt wurde die Partie erst, nachdem die Zuschauer (insgesamt waren 400 gekommen) die Fahnen des von China annektierten Gebietes freiwillig wieder eingepackt hatten. Der völkerrechtliche Status Tibets ist umstritten.
"Spiele im Rahmen der in Deutschland geltenden freien Meinungsäußerung"
"Wir wollen natürlich gute Gastgeber sein, insofern sind wir nicht glücklich über diese Vorkommnisse", erklärte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann nach der Partie, betonte aber auch: "Wir hatten im Vorfeld unsere Ansprechpartner auf chinesischer Seite immer wieder darauf hingewiesen, dass die Spiele im Rahmen der in Deutschland geltenden freien Meinungsäußerung stattfinden. Wir sind der Meinung, dass dazu auch das Aufhängen einer solchen Flagge im Stadion gehört."
Man werde noch einmal das Gespräch mit der chinesischen Delegation zu diesem Thema suchen "und ihr empfehlen, gelassener mit solchen Aktionen umzugehen. Umgekehrt verurteilen wir es, den Fußball für bewusste Provokationen gegen unsere Gäste zu missbrauchen", sagte Zimmermann.
Kontrovers diskutiert wird seit Bekanntwerden die Testspielserie der China-Auswahl gegen Südwest-Regionalligisten. 16 von 19 betroffenen Viertligisten haben ein solches Freundschaftsspiel am ansonsten ligaspielfreien Wochenende akzeptiert. Pro Spiel erhalten die Regionalligisten 15.000 Euro.
Aufregung und Spielunterbrechung weil beim Spiel der chinesischen U 20 eine Fahne Tibets hängt pic.twitter.com/w3aBeS4xy8
— Michael Ebert (@michael60318) 18. November 2017