Die Anfangsphase war geprägt von vielen Unsicherheiten und Fehlpässen auf beiden Seiten. Dennoch erarbeiten sich die Hausherren rasch ein Eckenplus heraus, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Erstmals gefährlich wurden die Eisernen, die wieder im 3-3-2-2 aufliefen, nach einem Fallrückzieher von Kevin Behrens, der vor der Linie geklärt wurde (22.).
Vor allem über die linke Seite - und insbesondere durch Tymoteusz Puchacz - drangen die Mannen von Trainer Urs Fischer ins letzte Drittel vor. So war es nicht verwunderlich, dass Genki Haraguchi vom Flügel das 1:0 servierte. Christopher Trimmel legte am langen Pfosten für Paul Seguin ab, der humorlos ins untere Eck einschob (33.). Nur sechs Minuten später legte der Kapitän höchstpersönlich nach - diesmal bereitete Sven Michel vor.
Aber auch Union-Keeper Lennart Grill musste einmal hinter sich greifen. Einen katastrophalen Fehlpass von Diogo Leite nutzte Emmanuel Latte Lah in Form einer Hereingabe aus. Diese bugsierte Robin Knoche mit dem Kopf ins eigene Netz (45.).
Die Partie verflacht, doch Skarke und Gießelmann treffen
Erwartungsgemäß verflachte das Spiel in Halbzeit zwei ein wenig - bedingt durch den großen Austausch. Die Gäste wechselten in der Halbzeit mehrmals, Union ab der 60. Minute. Dennoch bauten die Köpenicker die Führung aus. Sheraldo Becker, der bereits beim 2:0 gegen Hansa Rostock furios aufgespielt hatte, legte für Tim Skarke auf, der aus wenigen Metern eiskalt vollstreckte (67.). Fast hätte der Flügelflitzer mit einem satten Schuss noch sein zweites Tor nachgelegt (75.) - präziser machte es kurz darauf Niko Gießelmann, der den 4:1-Endstand markierte (76.).
"Gewisse Phasen waren gut, aber es gab auch Phasen, die nicht gut waren", sagte Fischer nach der Partie und beklagte "zu viele Ballverluste". Vor allem die ersten 15 Minuten nach dem Seitenwechsel boten Anlass zu Kritik. "Die waren überhaupt nicht gut", meinte Fischer, hatte aber auch eine Erklärung parat: "Die Jungs waren müde, das muss ich schon dazusagen. Wir haben unter der Woche sehr intensiv trainiert und keine Rücksicht auf die Testspiele genommen. Jetzt bekommen die Jungs morgen frei und können ein bisschen durchatmen."