Ungarn-Coach Marco Rossi schickte gleich vier Bundesliga-Legionäre in der Startelf aufs Feld. Neben den beiden Leipzigern Gulacsi und Orban begannen im Angriff Szalai (Mainz) und Sallai (Freiburg).
Bei den Portugiesen hingegen musste André Silva (Eintracht Frankfurt) zunächst mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen. Trainer Fernando Santos setzte im Angriff neben Cristiano Ronaldo, der seit dieser Partie als erster Spieler überhaupt bei fünf EM-Turnieren zum Einsatz gekommen ist - Rekord Nummer eins des Tages - auf Diogo Jota und Bernardo Silva. Hinten links startete Dortmunds Guerreiro.
Wie erwartet dominierte Portugal von Beginn an gegen tief stehende Ungarn, die gegen den Ball eine dicht gestaffelte Fünferkette aufboten. Lücken im Abwehrverbund fand der Titelverteidiger dennoch regelmäßig: Gleich zweimal war es Diogo Jota, der in der frühen Phase aussichtsreich zum Abschluss kam, zunächst an Gulacsi scheiterte (5.) und die zweite Chance über das Gehäuse setzte (9.).
Portugal fehlten in der Offensive die Spielideen
Nach anfänglichen Schwierigkeiten stabilisierten sich die Ungarn und kämpften leidenschaftlich. Weil auch den Gästen zunehmend die Inspiration und Durchschlagskraft fehlte, blieben Chancen Mangelware. Kurz vor der Pause wurde es aber noch zweimal brenzlig. Erst scheiterte erneut der auffällige Jota an Gulacsi (40.). Dann stand Ronaldo vollkommen frei im Fünfmeterraum - und trat den Ball über das Tor (43.).
Der Kampf blieb unbelohnt: Adam Szalai und seine Teamkollegen gaben dennoch alles. Getty Images
Guerreiro sorgt für die Erlösung
Nach der Pause fasste sich der Underdog dann ein Herz und agierter mutiger - zwei Abschlüsse von Szalai und Sallai in den ersten 15 Minuten und weitere Konter beschäftigten die Portugiesen erstmals in der Defensive. Doch in den Schlussminuten war die Offensive der Portugiesen dann zur Stelle: Guerreiro (84.) erlöste sein Team mit dem Führungstreffer, Ronaldo sorgte drei Minuten später vom Elfmeterpunkt für das 2:0 und besorgte in der Nachspielzeit den 3:0-Endstand. Leipzigs Orban war gleich zweimal der Unglücksrabe: Beim 0:1 fälschte er den Ball ab, danach verursachte er den Elfmeter. Ronaldo sicherte sich mit den beiden Treffern noch einen weiteren Rekord: Mit jetzt elf Toren bei Europameisterschaften ist der 36-Jährige alleiniger Rekordtorschütze. Bei jeder seiner jetzt fünf EM-Teilnahmen hat er getroffen.
Gruppe F, 1. Spieltag
Ungarn trifft am 2. Spieltag am Samstag (15 Uhr) in Budapest auf Frankreich. Portugal ist nächster Gegner der deutschen Nationalelf, die an diesem Tag um 18 Uhr in München Gastgeber ist.